"Tod dem Kormoran!"
Angler und Berufsfischer wollen ihn abschießen lassen, Naturverbände möchten ihn noch mehr schützen. Der Kormoran ist ein umstrittener Vogel.
"Stoppt den Kormoran, stoppt den Kormoran!"
Ein lauer Frühlingstag vor dem mächtigen Ulmer Münster: Zwischen 4000 und 5000 Angler und Berufsfischer aus der ganzen Republik machen ihrem Unmut Luft.
"Der Kormoran nimmt uns die wichtige Ernährung. Ein Fisch ist für den Mensch sehr, sehr wichtig. Und wer holt die Fische? Der Kormoran. Und der muss weg. Auf Biegen und brechen muss der weg. Und wenn ich selber schießen muss."
"Was ich gegen den Kormoran habe? Der Kormoran frisst unsere ganzen Fischbestände weg. Man sieht ja auch, wie die in den ganzen Gewässern räubern."
Mary Baumann, Frau eines Berufsfischers, ist aus Sulz am Neckar nach Ulm gereist; Michael Stolzen kommt aus dem brandenburgischen Guhrow. Immer mehr Kormorane fressen die Fischbestände leer, und das bundesweit, von Mecklenburg-Vorpommern bis an den Bodensee. Rainer Abt ist Hobbyangler. Auch in seiner oberschwäbischen Heimatgemeinde Wilhelmsdorf hat er längst Kormoran-Alarm geschlagen.
"Also wir haben pro Tag etwa 25 Kormoran-Einfälle. Also wir sichten auf unserem See 25 Kormorane. Das ist ein kleiner See. Und das dezimiert, keine Frage."
Die Stimmung ist aufgeheizt: "Kormorane gleich Killervögel" steht auf einem der Transparente. Auf einem anderen Plakat heißt es "Kormorane gleich Fressmaschine." Würde ein Kormoran im Tiefflug über die Köpfe der Demonstrationsteilnehmer hinweg fliegen, wäre er seines Lebens nicht mehr sicher.
"Also eine vernünftige Regelung: Da kommen wir um den Abschuss der Kormorane nicht herum. Aber vernünftig muss alles sein, auf beiden Seiten."
"Tod dem Kormoran" rufen die Demonstrationsteilnehmer. Das ist starker Tobak, vor allem für diejenigen, die sich nur ein paar Meter weiter, im Ulmer Stadthaus, zu einer Tagung zusammengefunden haben. Fachleute des Naturschutzbund Deutschland und des Landesverbandes für Vogelschutz in Bayern und Baden-Württemberg diskutieren über den Schutz des Kormorans. Der wird nämlich in der europäischen Vogelschutzrichtlinie als bedrohte Art ausgewiesen.
Genehmigungen zum Abschuss dürfen die Behörden deshalb nur in zeitlich sehr eng begrenztem Umfange erteilen. Doch selbst dies ist aus Sicht der Naturschutzverbände ein Ärgernis. Denn mit dem Schießgewehr lasse sich das Kormoran-Problem ohnehin nicht lösen, meint Ludwig Sothmann, Vorsitzender des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern:
"Wenn wir jetzt beispielsweise 1000 Kormorane in Bayern oder Baden-Württemberg abschießen, dann kommen, weil unser Land attraktiv ist als Winterraum für die Kormorane, aus dem Norden und Nordosten diese Tiere sofort wieder nach. Das hat dazu geführt, dass wir im letzten Jahr in Bayern 7900 Kormorane geschossen haben, obwohl im Durchschnitt nicht einmal ganz 7000 da waren."
Ein lauer Frühlingstag vor dem mächtigen Ulmer Münster: Zwischen 4000 und 5000 Angler und Berufsfischer aus der ganzen Republik machen ihrem Unmut Luft.
"Der Kormoran nimmt uns die wichtige Ernährung. Ein Fisch ist für den Mensch sehr, sehr wichtig. Und wer holt die Fische? Der Kormoran. Und der muss weg. Auf Biegen und brechen muss der weg. Und wenn ich selber schießen muss."
"Was ich gegen den Kormoran habe? Der Kormoran frisst unsere ganzen Fischbestände weg. Man sieht ja auch, wie die in den ganzen Gewässern räubern."
Mary Baumann, Frau eines Berufsfischers, ist aus Sulz am Neckar nach Ulm gereist; Michael Stolzen kommt aus dem brandenburgischen Guhrow. Immer mehr Kormorane fressen die Fischbestände leer, und das bundesweit, von Mecklenburg-Vorpommern bis an den Bodensee. Rainer Abt ist Hobbyangler. Auch in seiner oberschwäbischen Heimatgemeinde Wilhelmsdorf hat er längst Kormoran-Alarm geschlagen.
"Also wir haben pro Tag etwa 25 Kormoran-Einfälle. Also wir sichten auf unserem See 25 Kormorane. Das ist ein kleiner See. Und das dezimiert, keine Frage."
Die Stimmung ist aufgeheizt: "Kormorane gleich Killervögel" steht auf einem der Transparente. Auf einem anderen Plakat heißt es "Kormorane gleich Fressmaschine." Würde ein Kormoran im Tiefflug über die Köpfe der Demonstrationsteilnehmer hinweg fliegen, wäre er seines Lebens nicht mehr sicher.
"Also eine vernünftige Regelung: Da kommen wir um den Abschuss der Kormorane nicht herum. Aber vernünftig muss alles sein, auf beiden Seiten."
"Tod dem Kormoran" rufen die Demonstrationsteilnehmer. Das ist starker Tobak, vor allem für diejenigen, die sich nur ein paar Meter weiter, im Ulmer Stadthaus, zu einer Tagung zusammengefunden haben. Fachleute des Naturschutzbund Deutschland und des Landesverbandes für Vogelschutz in Bayern und Baden-Württemberg diskutieren über den Schutz des Kormorans. Der wird nämlich in der europäischen Vogelschutzrichtlinie als bedrohte Art ausgewiesen.
Genehmigungen zum Abschuss dürfen die Behörden deshalb nur in zeitlich sehr eng begrenztem Umfange erteilen. Doch selbst dies ist aus Sicht der Naturschutzverbände ein Ärgernis. Denn mit dem Schießgewehr lasse sich das Kormoran-Problem ohnehin nicht lösen, meint Ludwig Sothmann, Vorsitzender des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern:
"Wenn wir jetzt beispielsweise 1000 Kormorane in Bayern oder Baden-Württemberg abschießen, dann kommen, weil unser Land attraktiv ist als Winterraum für die Kormorane, aus dem Norden und Nordosten diese Tiere sofort wieder nach. Das hat dazu geführt, dass wir im letzten Jahr in Bayern 7900 Kormorane geschossen haben, obwohl im Durchschnitt nicht einmal ganz 7000 da waren."