Diese Musiker verließen uns 2017
Sechs Namen, sechs Tote des Jahres 2017. In einem musikalischen Nekrolog verneigen wir uns vor den Rock- und Popmusikern Fats Domino, Tom Petty, Johnny Hallyday, Chester Bennington, Chris Cornell und Holger Czukay. Habt's schön da oben!
Fats Domino (26.2. 1928 - 24.10. 2017)
Der "King of Rock’n’Roll" Elvis Presley nannte ihn den "wahren King of Rock'n'Roll" – Fats Domino – und verneigte sich mit einem Ständchen vor ihm.
Neben Chuck Berry und Little Richard galt Fats Domino als einer der Gründerväter des Rock’n’ Roll. Typisch für ihn: das ungestüme Klavierspiel und der stoisch rollende Boogie:
Neben Chuck Berry und Little Richard galt Fats Domino als einer der Gründerväter des Rock’n’ Roll. Typisch für ihn: das ungestüme Klavierspiel und der stoisch rollende Boogie:
Auf diese Weise inspirierte der schwarze Blues-Musiker aus New Orleans in den 50er Jahren eine heranwachsende Generation. Interessanterweise war die weiß und sollte den Begriff "Rock" erst noch erfinden. In diesem Jahr – mit 89 – starb der Grammy-Preisträger, der den Satz prägte: Musik macht Menschen einfach glücklich.
Tom Petty (20.10. 1950 - 2.10. 2017)
Optimismus zeichnete auch die Musik von Tom Petty aus, einem der Helden des Westcoastrock. Seine Botschaft: niemals aufgeben. Das konnte er in wenigen Worten auf den Punkt bringen. Ob nun mit seiner Band "The Heartbreakers", mit der er seit den 70er Jahren weltweit Erfolge feierte, als Solokünstler oder an der Seite von Bob Dylan mit der All-Star-Band "The Travelling Wilburys". Dabei hatte der "hart arbeitende Musiker", wie er von der Presse genannt wurde, angeblich niemals einen "Masterplan".
Tom Petty: "God knows, I didn’t know what I was doing. I didn’t have any masterplan. I was just making the best records I could. And doing the best show I could.
Und eigentlich konnte er sich auch nicht vorstellen jemals aufzuhören. Trotzdem ging er anlässlich des 40. Jubiläum der Heartbreakers dieses Jahr auf USA-Abschiedstournee. Für den 66-Jährigen sollte es tatsächlich die letzte sein. Er starb an den Folgen eines Herzstillstands.
Tom Petty: "God knows, I didn’t know what I was doing. I didn’t have any masterplan. I was just making the best records I could. And doing the best show I could.
Und eigentlich konnte er sich auch nicht vorstellen jemals aufzuhören. Trotzdem ging er anlässlich des 40. Jubiläum der Heartbreakers dieses Jahr auf USA-Abschiedstournee. Für den 66-Jährigen sollte es tatsächlich die letzte sein. Er starb an den Folgen eines Herzstillstands.
Johnny Hallyday (15.6. 1943 - 5.12. 2017)
Rock’n’ Roll auf Französisch? Johnny Hallyday schaffte dieses Kunststück, in Anlehnung an Schlager und Chanson.
Mit Texten auf Französisch, die weniger rebellisch als romantisch waren, stieg er in seiner Heimat zum Nationalheld auf. Seine Beerdigung kam einem Staatsbegräbnis gleich. Tausende von Franzosen strömten auf die Champs Élysée. Auf dem Eiffellturm leuchteten die Worte "Merci, Johnny" auf.
Chester Bennington (20.3. 1976 - 20.7. 2017)
Die Stimme für eine ganze Generation von Teenagern war die von Chester Bennington. Der Frontmann der amerikanischen Crossoverband "Linkin Park" schaffte es mit seinem melodiösen und zugleich fauchend-schreienden Gesang die Wut und Zerrissenheit vieler Jugendlicher zu transportieren.
Chester Bennington litt unter schweren Depressionen. Im Juli diesen Jahres beging der 41-Jährige Selbstmord.
Chris Cornell (20.7. 1964 - 18.5. 2017)
Nur zwei Monate zuvor hatte er noch auf der Beerdigung seines zehn Jahre älteren Musikerkollegen und Freundes Chris Cornell gesungen. Auch er litt an Depressionen und nahm sich das Leben.
Der Sänger und Frontmann von Soundgarden war eine der prägenden Figuren des Grunge aus Seattle.
Holger Czukay (24.3. 1938 - 5.9. 2017)
Einer ganz anderen Generation und Schule gehörte Holger Czukay an. Der deutsche Bassist, der Komposition bei Karlheinz Stockhausen studiert hatte, revolutionierte mit der Band "Can" die Rockmusik. Im eigenen Land wurde diese Leistung allerdings lange nicht erkannt. Das Ausland hingegen sprach von Propheten.
Czukay setzte das Studio als Instrument ein, experimentierte mit Elektronika und Mitschnitten – zum Beispiel aus dem Radio – noch lange bevor es Sampling gab. Mit Can fügte er alles zu einer Art postmodernen Collage zusammen, über die er sagte:
"... dass man eine Kollage in dem Sinne nicht spürt. Sondern es ist ein organisches, zusammenhängendes Etwas. Und auf diese Sachen haben sowohl Can als auch ich immer großen Wert gelegt."
"... dass man eine Kollage in dem Sinne nicht spürt. Sondern es ist ein organisches, zusammenhängendes Etwas. Und auf diese Sachen haben sowohl Can als auch ich immer großen Wert gelegt."
Holger Czukay war ein stiller Rockstar. Fernab des großen Treibens lebte er bis zu seinem Tod in diesem Jahr mit 79 fernab des großen Treibens in einem Haus mit Studio bei Köln. Ein Bastler, der immer am Puls der Musik war und sich selbst nicht allzu ernst nahm.