Hoffnung für Dichter Ashraf Fayadh?
Noch liegt das weitere Schicksal des in Saudi-Arabien zum Tode verurteilten Dichters Ashraf Fayadh im Dunkeln. Aber sein Rechtsanwalt sei zuversichtlich, sagt die ARD-Korrespondentin in Kairo, Cornelia Wegerhoff.
Am 17. November wurde in Riad das Urteil gegen den Dichter Ashraf Fayadh gesprochen. Dem staatenlosen Palästinenser droht der Tod durch Enthaupten, weil er sich angeblich des Abfalls vom Islam und der Gotteslästerung schuldig gemacht habe. Aber sein Anwalt zeigt sich zuversichtlich und verweist auf Formfehler in der Anklage, wie die ARD-Korrespondentin in Kairo, Cornelia Wegerhoff, im Deutschlandradio Kultur berichtet. Es gebe auch nur einen einzigen Zeugen für den angeblichen Abfall vom Glauben. Fayadh habe ganz im Gegenteil sehr viele Menschen für den Islam interessiert.
Psychische Erkrankung Fayadhs
"Neu ist: Der Anwalt hat aufgeführt, Fayadh sei psychisch erkrankt", sagte Wegerhoff. Und dies hätten die Richter nicht berücksichtigt, erklärte sie weiter. Auch dem deutschen PEN-Zentrum, das sich für den Schriftsteller einsetze, sei diese Erkrankung bisher nicht bekannt gewesen. Genauere Informationen gebe es darüber aber bislang nicht.
Jeden zweiten Tag wird in Saudi-Arabien jemand hingerichtet
"Saudi-Arabien macht der Terrormiliz IS Konkurrenz", sagte Wegerhoff und verwies auf jüngste Zahlen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. "Das Königreich köpft und kreuzigt." Bis November seien in diesem Jahr bereits 150 Menschen hingerichtet worden. "Das heißt, jeden zweiten Tag wird in Saudi-Arabien jemand hingerichtet." Unter dem neuen König Salman habe man auf einen offeneren Kurs gehofft, doch übertreffe er nun noch seine Vorgänger an Grausamkeit. "Meinungsfreiheit existiert nicht in Saudi Arabien", so die Einschätzung der Journalistin.