Tom Schilling zu "Epithymia"

Die Sehnsucht als Motor

Tom Schilling in einem grauen Anzug an einer grauen Mauer
Auf seinem neuen Album klingt Tom Schilling düsterer als gewohnt. © imago images / APress
Tom Schilling im Gespräch mit Vivian Perkovic · 21.04.2022
Keine Jazz Kids mehr. Die Band um Tom Schilling heißt jetzt "Die Andere Seite" – den Namenswechsel hört man auch, denn auf "Epithymia" wird es düster. Der Musiker und Schauspieler wollte sich selbst in punkto deprimierender Charakter übertrumpfen.
Er sei bei der Entstehung "nicht so richtig auf der Sunny Side of Life" unterwegs gewesen. So beschreibt Tom Schilling Prozess hinter "Epithymia", das zwar mit der alten Band, aber nun unter dem Namen Die Andere Seite eingespielt wurde. Auf dem Album begibt sich Tom Schilling auf die Suche nach der Sehnsucht und ihrer Unerklärlichkeit: 
"Das Gefühl kann total erhebend sein. Es kann aber auch wirklich lähmend und erdrückend sein. Zu Ende gedacht, will sie, glaube ich, verschmelzen mit dem Universum."

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Gleichzeitig seien Menschen nicht nur von der Sehnsucht geplagt, sondern auch gesegnet. Denn sie könne auch ein großer Motor sein, eine Komponente, die schon von Geburt an in unserem Wesen angelegt ist.

Das Ergebnis von Resignation

Doch Schilling beschreibt die Sehnsucht auch als Luxusproblem. "Epithymia" entstand vor Covid und der Musiker und Schauspieler sagt, dass er ein solches Album in heutiger Zeit vermutlich nicht mehr so schreiben würde. Damals habe er sich von der hektischen und oberflächlichen Welt entfremdet gefühlt.
"Damals", das war während der Dreharbeiten zu dem Film "Fabian". Er habe eigentlich nicht die Kraft gehabt, einen Film zu drehen und die einzige Möglichkeit für ihn, trotzdem seine Leistung abzuliefern, sei die Resignation gewesen, so Tom Schilling.
Er habe seine schweren Gefühle einfach mit in den Film genommen, was ihn düsterer und trauriger als ursprünglich gedacht werden ließ. So klingt dann auch "Epityhmia".
(hte)

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