Wie haben sich Israelis und Deutsche in 50 Jahren verändert?
Tom Segev ist einer der bekanntesten israelischen Historiker und Journalisten. Mit ihm sprechen wir über 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen, Israels zionistischen Gründungsmythos und die heutige Gesellschaft.
Mit "Die siebte Million", einem Buch über die Juden in Palästina zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, löste er vor 20 Jahren in Israel heftige Kontroversen aus. Der Journalist Tom Segev wird bis heute nicht müde, den zionistischen Gründungsmythos seines Landes zu hinterfragen. Als Sohn deutscher Eltern, die dem Holocaust entkommen waren, wurde er 1945 in Israel geboren und gehört damit zu den "ersten Israelis".
In den 1960er-Jahren war der deutsche Muttersprachler Korrespondent in Bonn und interviewte für seine Dissertation ehemalige Kommandanten von Konzentrationslagern. 1991 dokumentierte er die spektakuläre "Heimholung" von über 14.000 Juden aus Äthiopien. Eines der Kinder adoptierte er später.
Warum ist es ihm so wichtig, den zionistischen Gründungsmythos seines Landes in Frage zu stellen? Wie betrachtet er die heutige israelische Gesellschaft? Wie hat sich in seinen Augen das israelisch-deutsche Verhältnis in 50 Jahren verändert?
Das möchte Sigrid Brinkmann von Tom Segev erfahren, im Rahmen des Programmschwerpunktes "50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel", in der Sendung "Im Gespräch", am Dienstag, 12. Mai, ab 9:07.