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Die Zukunft der digitalen Bibliothek

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"Stellen Sie sich vor - sie sitzen am Computer und können in weniger als einer Sekunde den Text aller jemals geschriebenen Bücher durchsuchen.
"Stellen Sie sich vor - sie sitzen am Computer und können in weniger als einer Sekunde den Text aller jemals geschriebenen Bücher durchsuchen. Stellen Sie sich einen gigantischen Katalog vor, der alle Bücher der Welt enthält und jedermann kann sie jederzeit und überall entdecken."
Eric Schmid, der Chef des kalifornischen Suchmaschinenbetreiber Google hat da visioniert - im Jahre 2005. Fast fünf Jahre später hat Google seinen Plan, das gesamte Weltwissen zugänglich zu machen, zwar noch längst nicht erreicht - aber die Kalifornier und ihre Armada von Buch-Scannern sind eifrig dabei.
Mit ihrem "Google Book Settlement" stehen sie dafür unter massiver Kritik von Verlegerverbänden und Autoren. Die Google-Weltverbesserer scannen nämlich auch Bücher, an denen sie keine geklärten Rechte besitzen - nur die Debatte über Urheberrecht und Weltwissen in ausschließlich privatwirtschaftlicher Hand ist größer als Googles Datenbestand.
Ein staatlich gefördertes Gegenmodell hat das Bundeskabinett am Mittwoch auf den Weg gebracht. Die "Deutsche Digitale Bibliothek" soll die Bestände von über 30.000 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen über ein Internetportal bündeln - und mit der europäischen Onlinebibliothek Europeana verknüpfen. Der Unterschied zu Google: hier sollen bestehende Urheber- und Leistungsschutzrechte uneingeschränkt gewahrt bleiben. Aber: funktioniert dieses saubere Vorgehen - oder verpassen die öffentlichen Bibliotheken durch Rechtstreue und Bürokratie den Anschluss?
Über die "Die Zukunft der digitalen Bibliothek" hat Moderator Moritz Metz mit Jeanette Hofmann gesprochen. Sie ist Forscherin am Wissenschaftszentrum Berlin, derzeit arbeitet sie an der "London School of Economics and Political Science". Zunächst hat sie den Traum einer digitalen Bibliothek von Alexandria erklärt.
Foto: flickr, CC, von Joachim S. Müller
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