Tote Hose in Paris
Fast alle sind verreist, wenn es August ist in Paris. So läuft man schon mal kilometerweit für ein Baguette, findet aber kostenlose Parkplätze.
Les Vacances - die Ferien. Darum dreht sich alles. Im August. In Frankreich. Es scheint so, als mache das ganze Land einen Monat lang Urlaub. Die Pariser packen ihre Autos voll und verschwinden ans Meer. Es leben die Ferien!
Die Einzelhändler lassen die Rollläden runter. Ärzte schließen ihre Praxen ab. Restaurants, Bars, Kneipen hängen Schilder an ihre Tür: "Schöne Ferien! Wir sehen uns im September". Wer zurückbleibt, hat Pech gehabt. Und muss seinen Alltag neu organisieren, wie diese Pariser.
"Im August muss man sich erkundigen, welcher Laden auf hat. Sonst stirbt man irgendwann vor Hunger. Es hat ja fast alles zu. Die meisten Leute sind im Urlaub und alle, die zu Hause bleiben, werden so behandelt als gäbe es sie gar nicht. Also versucht man irgendwie zurecht zu kommen."
"In meinem Viertel sind fast alle Tabakläden zu. Ich muss ewig weit gehen, um Zigaretten zu kaufen. Wenn das so weiter geht, hör' ich noch auf zu rauchen!"
Paris macht Sommerschlaf. Es kommt einem so vor, als habe man der ganzen Hauptstadt den Strom abgedreht. So als hinge Paris an einem Notstromaggregat. Nur das wirklich Nötigste wird am Leben gehalten. Fabien Recker ist deutsch-franzose und lebt seit seiner Kindheit in Frankreich. Er weiß, warum Paris im August wie ausgestorben ist.
"Das liegt an der sehr zentralisierten Organisation in Frankreich. Nur ein Schulkalender. Im August sind Ferien. Und dann ist Rentrée und dann geht alles von vorne los."
Erst dann sind auch Ministerien, Behörden oder Pressestellen wieder zu erreichen. Hat man im August eine Frage, heißt es nur: "Mais Madame, c’est les vacances!" "Es sind doch Ferien. Hat das nicht bis September Zeit?" Auch die großen Unternehmen des Landes arbeiten im August auf Sparflamme. Bei den Autobauern Renault oder Peugeot stehen die Bänder ganz still. Das zieht weite Kreise - Zulieferer bis Wirtschaftsprüfer müssen sich anpassen. Steuerberater Gérald Pérez hat seine Angestellten ebenfalls im August in den Urlaub geschickt.
"Unsere Kunden sind im Urlaub. Es gibt also kaum Anrufe oder Anfragen im August. Deshalb ist es für uns genau der richtige Zeitpunkt auch Urlaub zu machen."
Ferien haben natürlich auch gute Seiten. Denn wenn die Pariser im August die Stadt verlassen, kehrt Ruhe ein: Die Bürgersteige sind leer, die Straßen frei und die Metro ist nicht mehr überfüllt. Es gibt keine Schlangen vorm Kino oder an der Supermarkt-Kasse. Und man bekommt fast überall einen Parkplatz. Fabien Recker wohnt seit vier Jahren in Paris. Mittlerweile schätzt er die Stadt im Sommer. Im August, sagt er, hat Paris einfach viel mehr Lebensqualität.
"Paris ist angenehmer im August. Alles nicht so stressig. Dafür eine ruhige Stadt und man kann Dinge machen, für die man sich bislang noch keine Zeit genommen hatte."
Und dann zur Rentrée - zum Schulanfang - sind alle wieder da. Von einem Tag auf den anderen füllt sich die Stadt wieder. Rolläden gehen hoch und Türen auf. Der Bäcker backt, der Schuster besohlt, die Reinigung reinigt wieder. So als hätte man den Pariser Stecker wieder in die Steckdose gesteckt und der Stadt ihre Energie zurück gegeben. Bis nächstes Jahr im August. Dann geht alles wieder von vorne los.
Die Einzelhändler lassen die Rollläden runter. Ärzte schließen ihre Praxen ab. Restaurants, Bars, Kneipen hängen Schilder an ihre Tür: "Schöne Ferien! Wir sehen uns im September". Wer zurückbleibt, hat Pech gehabt. Und muss seinen Alltag neu organisieren, wie diese Pariser.
"Im August muss man sich erkundigen, welcher Laden auf hat. Sonst stirbt man irgendwann vor Hunger. Es hat ja fast alles zu. Die meisten Leute sind im Urlaub und alle, die zu Hause bleiben, werden so behandelt als gäbe es sie gar nicht. Also versucht man irgendwie zurecht zu kommen."
"In meinem Viertel sind fast alle Tabakläden zu. Ich muss ewig weit gehen, um Zigaretten zu kaufen. Wenn das so weiter geht, hör' ich noch auf zu rauchen!"
Paris macht Sommerschlaf. Es kommt einem so vor, als habe man der ganzen Hauptstadt den Strom abgedreht. So als hinge Paris an einem Notstromaggregat. Nur das wirklich Nötigste wird am Leben gehalten. Fabien Recker ist deutsch-franzose und lebt seit seiner Kindheit in Frankreich. Er weiß, warum Paris im August wie ausgestorben ist.
"Das liegt an der sehr zentralisierten Organisation in Frankreich. Nur ein Schulkalender. Im August sind Ferien. Und dann ist Rentrée und dann geht alles von vorne los."
Erst dann sind auch Ministerien, Behörden oder Pressestellen wieder zu erreichen. Hat man im August eine Frage, heißt es nur: "Mais Madame, c’est les vacances!" "Es sind doch Ferien. Hat das nicht bis September Zeit?" Auch die großen Unternehmen des Landes arbeiten im August auf Sparflamme. Bei den Autobauern Renault oder Peugeot stehen die Bänder ganz still. Das zieht weite Kreise - Zulieferer bis Wirtschaftsprüfer müssen sich anpassen. Steuerberater Gérald Pérez hat seine Angestellten ebenfalls im August in den Urlaub geschickt.
"Unsere Kunden sind im Urlaub. Es gibt also kaum Anrufe oder Anfragen im August. Deshalb ist es für uns genau der richtige Zeitpunkt auch Urlaub zu machen."
Ferien haben natürlich auch gute Seiten. Denn wenn die Pariser im August die Stadt verlassen, kehrt Ruhe ein: Die Bürgersteige sind leer, die Straßen frei und die Metro ist nicht mehr überfüllt. Es gibt keine Schlangen vorm Kino oder an der Supermarkt-Kasse. Und man bekommt fast überall einen Parkplatz. Fabien Recker wohnt seit vier Jahren in Paris. Mittlerweile schätzt er die Stadt im Sommer. Im August, sagt er, hat Paris einfach viel mehr Lebensqualität.
"Paris ist angenehmer im August. Alles nicht so stressig. Dafür eine ruhige Stadt und man kann Dinge machen, für die man sich bislang noch keine Zeit genommen hatte."
Und dann zur Rentrée - zum Schulanfang - sind alle wieder da. Von einem Tag auf den anderen füllt sich die Stadt wieder. Rolläden gehen hoch und Türen auf. Der Bäcker backt, der Schuster besohlt, die Reinigung reinigt wieder. So als hätte man den Pariser Stecker wieder in die Steckdose gesteckt und der Stadt ihre Energie zurück gegeben. Bis nächstes Jahr im August. Dann geht alles wieder von vorne los.