Elektrosound mit einem Ruf wie Donnerhall
Die Berliner Gruppe Moderat ist ein Phänomen: Wie aus dem Nichts wurden die Mitglieder im vergangenen Jahr zu Superstars der elektronischen Musikszene. Im Sommer lockten sie rund 10.000 Menschen zu einem Open-Air-Konzert in den Berliner Mauerpark.
Es folgten noch ein paar Festival Auftritte und dann sollte eigentlich eine sehr lange Tournee beginnen. Doch im September verletzte sich Sascha Ring bei einem Motorradunfall und nichts ging mehr. Ende Januar ist es dann so weit - in München beginnen Moderat eine in weiten Teilen bereits ausverkaufte Tour.
Im vergangenen Jahr erschien ihr sensationelles Album "II". Dabei war es bereits das dritte Album der Band, die natürlich nicht so ganz aus dem Nichts kam, wie ich oben erwähnte. 2002 bereits kamen Sascha Ring als Apparat und das Duo Gernot Bronsert und Sebastian Szary bekannt als Modeselektor zusammen und nahmen schließlich 2009 als Moderat eine Platte auf.
Der wahnsinnige Erfolg kam mit "II" in 2013. Es ist ziemlich selten, dass genuine Underground Club-Sounds als Pop Erfolg haben. Massive Attack gelang das in den 90ern, James Blake ist so einer und nun eben Moderat, die zudem live einiges zu bieten haben.
Da die drei auf der Bühne mehr oder weniger regungslos im Dunklen an ihren Apparaten stehen, haben sie für die visuellen Momente seit Jahren das Berliner Grafikerkollektiv Pfadfinderei engagiert. Deren Bilder und animierte Videos machen das Konzert zu etwas Besonderem. Und die Tatsache, dass Moderat live nicht einfach nur ihre Dateien abfahren, sondern mit dem Material improvisieren.
Der Ruf der Band ist inzwischen wirklich gewaltig und so ist ein Teil der Shows, selbst dort, wo zusätzliche Termine angesetzt wurden, ausverkauft. Wo es noch Karten gibt, sollte man sich die Chance nicht entgehen lassen.