Tragischer Film mit Happy End für die Macher
Auf dem Filmfestival Ars Electronica in Linz werden am Freitag die Preise verliehen. In der Kategorie Computeranimation und Visuelle Effekte werden dabei drei Studenten der Filmakademie von Ludwigsburg ausgezeichnet, die eigentlich gar nicht über die passende Computerausrüstung verfügen, einen solchen Film zu gestalten.
Zwei Geschichten ranken sich um den diesjährigen Preisträger der Ars Electronica, eine düstere mit tragischem Ende, von der der Kurzfilm handelt, und dann noch die schier unglaubliche der Studenten Jan Bitzer, Ilija Brunck und Tom Weber, die den Film am Computer realisiert haben, eine Geschichte mit Happy End. Jan Bitzer erzählt, wie sie begann:
"Der Entstehungsprozess war der: Es war eine Semesterarbeit hier an der Filmakademie, die sich Filmgestaltung nennt, und in der man völlig frei ist. Und die Dozenten sind eigentlich nur dazu da, uns in der Ideenfindung und in dem Prozess zu unterstützen."
Die Idee war schnell gefunden: Die drei Stundenten waren fasziniert von der Schönheit eines Naturfilms, der zeigt, wie zwei Schnecken sich paaren. Und diese Schnecken bauten sie mit Hilfe eines CAD-Programms, eines Programms für das Computer-gestützte Konstruieren, im Rechner nach. Ilija Brunck beschreibt, wie die beiden virtuellen Weichtiere sich im Film näher kennen lernen:
"Die treffen sich, fangen an, sich abzutasten, gehen dann über in eine Art Kampf, der irgendwie auch den Beginn des Liebesspiels bedeutet."
Dabei werden sie von Licht durchflossen, das umso heftiger pulsiert, je mehr sich die Erregung der Schnecken steigert. Es sind sehr eigenartige Wesen, roboterartig und doch ihren natürlichen Vorbildern erkennbar nachempfunden. Ihre Oberfläche ist transparent, so dass das Zusammenwirken ihrer mechanischen Konstruktionselemente in ihrem Innern deutlich sichtbar ist. Mit ihren semitransparenten Schnecken haben die Studenten in jüngster Zeit fast alles abgeräumt, was an Preisen für Computeranimation vergeben wird, darunter auch den renommiertesten, jenen, den die Branchenvereinigung Special Interest Group on Graphics and Interactive Techniques verleiht:
"Diese komische Geschichte mit diesen komischen Preisen hat irgendwie angefangen mit diesem Award von der Siggraph. Man witzelt so rum: Ja, irgendwann schicken wir mal einen Film auf die Siggraph. In einer völlig verwirrten Aktion haben wir diesen Film dann tatsächlich auf der Siggraph angemeldet. Und zwei Monate später haben die uns ne E-Mail geschrieben, dass wir ins Programm aufgenommen worden sind. Und zwei Wochen später haben sie uns mitgeteilt, dass wir auch noch den Award gewonnen haben. Das war alles sehr surreal, weil die Kommunikation ja nur über E-Mail stattgefunden hat. Und das verwirrt uns alles sehr, auf jeden Fall."
Und es ist ja auch ungewöhnlich, dass ausgerechnet Studenten, denen kaum Computer-Ausrüstung zur Verfügung steht, sich gegen die Konkurrenz bei den internationalen Wettwerben behaupten können. Computeranimation ist ein rechenintensives Geschäft. Die großen Filmstudios verwenden dazu üblicher Weise Supercomputer. Jan Bitzer und seine Kommilitonen mussten sich da mit einem Trick behelfen: Passend zur düsteren Atmosphäre des Films ist der Hintergrund der einzelnen Szenen nebelig und dunkel. Die Unschärfe war unser bester Freund, formuliert er es:
"Diese extremen Unschärfen haben uns halt schon geholfen, weil man halt nur schmale Bereiche scharf sieht. Alles, was in Unschärfen abläuft kann sehr grob modelliert sein. Es kann sehr grob aussehen. Und deswegen war Unschärfe ein wichtiger Aspekt, damit das Ding später gut aussieht."
Ungewöhnlich ist auch die Rolle der Musik. Die Studenten haben sich mit Musikern zusammengetan, die den Film nicht nur akustisch unterlegten, sondern seine Dramatik gleichberechtigt mitbestimmten.
"Das sind keine wirklichen Filmmusiker, sondern die denken eher in Songs, in Musikstücken. Das hat die Dramaturgie des Films auch sehr beeinflusst, einfach die Ideen, die von den Musikern herüberkam, wie die Musik aufgebaut werden soll. Da haben wir gesagt, okay, dann bauen wir die Bilddramaturgie auch entsprechend auf. Das ist quasi auch ein Musikstück."
Und Musik und Filmgeschichte enden dramatisch.
"Die Romantik wird durch die grausame Natur dann eigentlich unterbrochen, die dann in Form eines Raubvogels daherkommt, der sich überhaupt nicht darum schert, dass die zwei Schnecken gerade was total Schönes machen. Der hat einfach nur Hunger und bringt sie um."
Die andere Geschichte aber, jene der drei Studenten, die mit einer eigentlich unzulänglichen Computerausrüstung einen ambitionierten Trickfilm produzieren wollten, die hat ein Happy End gefunden.
"Ich weiß nicht, wie wir's gemacht haben. Aber irgendwie hat's am Schluss dann doch funktioniert. Ich hab keine Ahnung mehr, wie's gegangen ist."
"Der Entstehungsprozess war der: Es war eine Semesterarbeit hier an der Filmakademie, die sich Filmgestaltung nennt, und in der man völlig frei ist. Und die Dozenten sind eigentlich nur dazu da, uns in der Ideenfindung und in dem Prozess zu unterstützen."
Die Idee war schnell gefunden: Die drei Stundenten waren fasziniert von der Schönheit eines Naturfilms, der zeigt, wie zwei Schnecken sich paaren. Und diese Schnecken bauten sie mit Hilfe eines CAD-Programms, eines Programms für das Computer-gestützte Konstruieren, im Rechner nach. Ilija Brunck beschreibt, wie die beiden virtuellen Weichtiere sich im Film näher kennen lernen:
"Die treffen sich, fangen an, sich abzutasten, gehen dann über in eine Art Kampf, der irgendwie auch den Beginn des Liebesspiels bedeutet."
Dabei werden sie von Licht durchflossen, das umso heftiger pulsiert, je mehr sich die Erregung der Schnecken steigert. Es sind sehr eigenartige Wesen, roboterartig und doch ihren natürlichen Vorbildern erkennbar nachempfunden. Ihre Oberfläche ist transparent, so dass das Zusammenwirken ihrer mechanischen Konstruktionselemente in ihrem Innern deutlich sichtbar ist. Mit ihren semitransparenten Schnecken haben die Studenten in jüngster Zeit fast alles abgeräumt, was an Preisen für Computeranimation vergeben wird, darunter auch den renommiertesten, jenen, den die Branchenvereinigung Special Interest Group on Graphics and Interactive Techniques verleiht:
"Diese komische Geschichte mit diesen komischen Preisen hat irgendwie angefangen mit diesem Award von der Siggraph. Man witzelt so rum: Ja, irgendwann schicken wir mal einen Film auf die Siggraph. In einer völlig verwirrten Aktion haben wir diesen Film dann tatsächlich auf der Siggraph angemeldet. Und zwei Monate später haben die uns ne E-Mail geschrieben, dass wir ins Programm aufgenommen worden sind. Und zwei Wochen später haben sie uns mitgeteilt, dass wir auch noch den Award gewonnen haben. Das war alles sehr surreal, weil die Kommunikation ja nur über E-Mail stattgefunden hat. Und das verwirrt uns alles sehr, auf jeden Fall."
Und es ist ja auch ungewöhnlich, dass ausgerechnet Studenten, denen kaum Computer-Ausrüstung zur Verfügung steht, sich gegen die Konkurrenz bei den internationalen Wettwerben behaupten können. Computeranimation ist ein rechenintensives Geschäft. Die großen Filmstudios verwenden dazu üblicher Weise Supercomputer. Jan Bitzer und seine Kommilitonen mussten sich da mit einem Trick behelfen: Passend zur düsteren Atmosphäre des Films ist der Hintergrund der einzelnen Szenen nebelig und dunkel. Die Unschärfe war unser bester Freund, formuliert er es:
"Diese extremen Unschärfen haben uns halt schon geholfen, weil man halt nur schmale Bereiche scharf sieht. Alles, was in Unschärfen abläuft kann sehr grob modelliert sein. Es kann sehr grob aussehen. Und deswegen war Unschärfe ein wichtiger Aspekt, damit das Ding später gut aussieht."
Ungewöhnlich ist auch die Rolle der Musik. Die Studenten haben sich mit Musikern zusammengetan, die den Film nicht nur akustisch unterlegten, sondern seine Dramatik gleichberechtigt mitbestimmten.
"Das sind keine wirklichen Filmmusiker, sondern die denken eher in Songs, in Musikstücken. Das hat die Dramaturgie des Films auch sehr beeinflusst, einfach die Ideen, die von den Musikern herüberkam, wie die Musik aufgebaut werden soll. Da haben wir gesagt, okay, dann bauen wir die Bilddramaturgie auch entsprechend auf. Das ist quasi auch ein Musikstück."
Und Musik und Filmgeschichte enden dramatisch.
"Die Romantik wird durch die grausame Natur dann eigentlich unterbrochen, die dann in Form eines Raubvogels daherkommt, der sich überhaupt nicht darum schert, dass die zwei Schnecken gerade was total Schönes machen. Der hat einfach nur Hunger und bringt sie um."
Die andere Geschichte aber, jene der drei Studenten, die mit einer eigentlich unzulänglichen Computerausrüstung einen ambitionierten Trickfilm produzieren wollten, die hat ein Happy End gefunden.
"Ich weiß nicht, wie wir's gemacht haben. Aber irgendwie hat's am Schluss dann doch funktioniert. Ich hab keine Ahnung mehr, wie's gegangen ist."