"Transformers - Die Rache"

Nachdem der Teenager Sam die Welt mit Hilfe der gutmütigen Autobots vor den bösartigen Decepticons gerettet hat, freut er sich nun auf ein normales Leben auf dem College. Doch bald wird Sam von seltsamen Visionen heimgesucht. Erneut steht ein Kampf der außerirdischen Roboter bevor, bei dem das Schicksal der Menschheit auf dem Spiel steht.
USA 2009. Originaltitel: Transformers: Revenge of the Fallen. Regie: Michael Bay. Darsteller: Shia LaBeouf, Megan Fox, Josh Duhamel, Tyrese Gibson, John Turturro. FSK: ab 12 Jahren. Länge: 150 min.

Der Produzent und Regisseur Michael Bay gilt als einer der Hollywood-Krachmacher überhaupt. Bay, am 17.2.1965 in Los Angeles geboren, machte sich zunächst in der Werbebranche mit Werbefilmen über namhafte Automobilfirmen einen Namen. Außerdem schuf er Musikvideos für Stars wie Aerosmith, Tina Turner oder Meat Loaf.

Seit 1995 inszeniert er Actionfilme, die oftmals von der Kritik zerrissen werden, aber an den Kinokassen "funktionieren": "Bad Boys – Harte Jungs" (1998); "The Rock – Fels der Entscheidung"; "Armageddon" (1998); "Pearl Harbor" (2001). 2 x wurde er bereits für die "Goldene Himbeere" als "schlechtester Regisseur" nominiert ("Armageddon"/"Pearl Harbor").

Mit "Transporters" hatte er 2007 einen Megahit gelandet, weltweit spielte die Dauerzertrümmerung über 700 Millionen Dollar ein. Ausgangspunkt: Die 1984 von einem japanischen Spielzeughersteller auf den Markt gebrachte Serie von Roboterfiguren, die man im Handumdrehen in Flugzeuge, Autos oder andere Fahrzeuge verwandeln kann. In den USA wurde daraus zunächst ein Zeichentrickfilm ("Transformers – The Movie"), in dem immerhin Orson Welles seine Stimme einer übellaunigen Kampfmaschine namens Unicron zur Verfügung stellte.

Doch der 1986 in den Kinos gestartete Streifen floppte. So blieb es beim Spielzeug für Kinder, einer TV-Zeichentrickserie sowie diversen Comic-Serien, in denen vor allem natürlich die stetige "Entwicklung" dieser Verwandlungsroboter beschrieben wird, sowie dem inzwischen obligatorischen Videospielzeug.

Als einen "üblen Werbefilm für das Militär" bezeichnete "The New York Times" damals diesen unter anderem von einem Spielzeughersteller, den Streitkräften der USA sowie zahlreichen Unternehmen - wie dem Fahrzeugfabrikanten "General Motors" - unterstützten kriegerischen Krachmacher.

Nun also die Fortsetzung des lärmenden Spektakels. Und nach dem vierten "Terminator"-Movie neulich ("Die Erlösung"), geht es auch hier um Menschen und "ähnliche" Maschinen-Monster. Die aber haben es in sich, denn gigantische bösartige Alien-Kolosse wollen nicht nur die Erde, sondern am liebsten gleich ganze Galaxien vernichten. Ihnen gegenüber "halten" nett-heroische Amis und gute außerirdische Blech-Kumpels "dagegen".

Die lange Folge: Krieg ohne Ende, der apokalyptische Kampf von Gut gegen Böse mit Dauerkrach und riesige Zerstörungsarien: Zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Quer durch die USA, aber nun auch durch China und Frankreich bis zum Finale gen Ägypten, wo dann sogar Pyramiden "angeknabbert" werden.

Kawumm und Kawumm und…: Die Handlung ist wie gehabt völlig einfallslos, mit lächerlichen Dialogen, von lächerlichen Pappnasen vorgetragen, voll mit doofen pathetischen Gesten und Bewegungen, während riesige Logik-Löcher voll langweilen und ständig ein bombastischer Soundweg dröhnt.

Die Schauspieler verdienen hier die Bezeichnung nicht, denn es geht nur darum, dass Männer großkalibrige Waffen in die Kamera halten, Militärs mit markigen wie dummen Kurzsprüchen umherwuseln, während sich dünn bekleidete Mädels auf Motorrädern oder Sportwagen posenhaft räkeln.

Der bubihafte, meistens glatt rasierte Shia LaBeouf (nervte schon grässlich als Harrison-Ford-Söhnchen im letzten "Indiana Jones"-"Kristallschädel"-Abenteuer) beschränkt sich aufs ständige blöde Aufgeregtsein; während seine immer gut frisierte Film-Freundin Megan Fox (belästigte schon im ersten Teil) sich modell-mimisch auf eine halboffene Schnute und laszive Posen beschränkt, so etwas wie eine Angelina Jolie für den Pöbel.

Der unterforderte John Turturro als zackiger Veteran sowie eine überkandidelte Julie White als Mama wurden offensichtlich in Sachen "Humor" verpflichtet, erbringen aber keine Lacher, weil sie im Verschrottungsgetöse sowieso nur "Beipack" und Staffagen bedeuten.

Genremäßig wird im Übrigen plump geklaut bei "Aliens"; "Gremlins", den "Terminatoren" sowieso, aber auch bei "Godzilla" und Konsorten. Genau wie schon im Vorgängerfilm wurde auch diese Produktion wieder unter anderen von den Streitkräften der USA gesponsert, und Haudegen Bay dankt es mit stolzen, kernig-tapferen Soldaten, deren größter Feind natürlich feige Regierungsbürokraten sind.

Dass die Army aber trotz Pathos und Materialschlachten kaum etwas richtig gebacken kriegt und aus purer Effekthascherei schon mal Flugzeugträger versenkt und Bomben verpulvert, lässt verstehen, warum den Bundeswehrsoldaten, die bei den Dreharbeiten auf einem US-Stützpunkt zufällig anwesend waren, von der Deutschen Regierung das Mitmachen untersagt wurde. Der Imageschaden wäre zu dolle…