Abschied von einer großen Filmdiva
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Sie galt als Ikone des deutschen Films: Nun ist Hannelore Elsner im Alter von 76 Jahren gestorben. "Das Besondere an ihr war, dass sie sich in die Figuren so versenkt hat", erinnert sich Doris Dörrie an die Schauspielerin.
Er habe "die traurige Pflicht", der Öffentlichkeit den Tod von Hannelore Elsner mitzuteilen, erklärte Familienanwalt Matthias Prinz. Sie sei am Ostersonntag friedlich eingeschlafen. Zuletzt war bekannt geworden, dass Elsner in einer Münchner Klinik behandelt wurde.
Elsner wurde am 26. Juli 1942 im oberbayerischen Burghausen geboren, wuchs dort auf und besuchte nach dem Schulabschluss die Schauspielschule in Passau. Erste Engagements hatte sie an verschiedenen Münchner Bühnen.
Erste populäre Rolle an der Seite von Freddy Quinn
Einem breiteren Publikum wurde sie zunächst 1959 bekannt als Partnerin von Freddy Quinn in dem Film "Freddy unter fremden Sternen". Ihr Kinodebüt gab sie 1961 unter der Regie von Johannes Kai in "Das Mädchen mit den schmalen Hüften". Ihren Durchbruch hatte sie 1963 mit Will Trempers "Die endlose Nacht - Nebel über Tempelhof".
Als Darstellerin mit Tiefgang und Charakter erlebte das Publikum Hannelore Elsner erstmals 1973 im Kinofilm "Reise nach Wien". Regisseur Edgar Reitz vertraute ihr darin eine Hauptrolle an. Im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur erinnerte sich Reitz auch an diese Wendung in Elsners Karriere.
Vor allem wegen ihrer rund 200 Film- und Fernsehrollen galt sie als eine der großen deutschen Schauspielstars der vergangenen Jahrzehnte, etwa für ihren Auftritt in der Titelrolle der Serie "Die Kommissarin".
Im Jahr 2000 erhielt sie die die Lola als beste Hauptdarstellerin im Film "Die Unberührbare". Den Deutschen Filmpreis gewann sie 2003 mit "Mein letzter Film".
Große Publikumserfolge mit ihr als Schauspielerin waren "Alles auf Zucker!" (2005) und "Kirschblüten Hanami" (2008).
Noch im Februar war sie bei der Premiere ihres aktuellen Kinofilms "Kirschblüten und Dämonen". Im März war sie bei Dreharbeiten für zwei Fernsehprojekte, darunter eine "Tatort"-Folge.
Dörrie: Elsners Lust am Leben bleibt in Erinnerung
Für Doris Dörrie, der Regisseurin des letzten Elsner-Films "Kirschblüten & Dämonen" kam der Tod der Schauspielerin nicht ganz so überraschend. "Für mich kam das nicht aus dem Nichts, weil ich schon wusste, dass sie immer wieder mit ihrer Gesundheit gekämpft hat", sagte Dörrie im Deutschlandfunk Kultur. "Aber da sie eben Hannelore war, hat sie das auch immer sehr für sich behalten." Elsner hätte nicht gewollt, dass viele Leute davon gewusst hätten.
Die Regisseurin kannte Hannelore Elsner seit 2006 und die beiden hatten "ein sehr enges und sehr vertrauensvolles Verhältnis", wie Dörrie betont. An der Schauspielerin habe sie vor allem bewundert, dass diese eine "unglaublich Kämpferin für ihre Rollen" gewesen sei.
"Das war eben auch das ganz Besondere an ihr, dass sie diese Figuren so eingesogen hat uns sich so in sie versenkt hat und sich so viel Mühe gegeben hat, diesen Figuren gerecht zu werden", so Dörrie. "Das kenne ich von niemand anderem so."
In Erinnerung bleibt ihr aber vor allem Hannelore Elsners Lust am Leben: "Diese unglaubliche Lust und ihr Wille, das Leben immer zu packen, egal wie. Und das war eine Kraft und eine Begeisterung auch, die sie hatte, die sollte auch wirklich überleben, sagt die Regisseurin. "Ich weiß einfach, dass sie das auch sehr, sehr gerne weitergeben wollte und weitergeben möchte."
Engagement gegen das Vergessen des Holocaust
Neben ihrer Schauspieltätigkeit war Elsner auch in zahlreichen Hörbuchproduktionen zu hören. Sie engagierte sich unter anderem für den Kampf gegen AIDS und arbeitete in einem Förderverein gegen das Vergessen des Holocaust.
Im Jahr 2011 veröffentlichte sie ihre Autobiografie "Im Überschwang: Aus meinem Leben". Darin beschrieb sie unter anderem ihr Aufwachsen in der bayerischen Provinz und die tragischen Momente ihrer Kindheit.
Im Jahr 2011 veröffentlichte sie ihre Autobiografie "Im Überschwang: Aus meinem Leben". Darin beschrieb sie unter anderem ihr Aufwachsen in der bayerischen Provinz und die tragischen Momente ihrer Kindheit.
Einen Nachruf zu Hannelor Elsner hören Sie hier von Moritz Holfelder: