Jean-Luc Bannalec, Bretonisches Kochbuch. Kommissar Dupins Lieblingsgerichte, Kiepenheuer & Witsch, 29, 99 Euro.
Krimis und schöne Fotos von Kohl
Es wird zwar weniger gekocht in Deutschlands Küchen, aber das Angebot an schönen Kochbüchern wächst. Die Journalistin Anja Reinhardt sammelt Kochbücher und beobachtet, dass sie immer weniger dem praktischen Nutzen dienen, sondern Geschichten erzählen.
Besonders gut funktioniere derzeit die Verbindung von Krimi und Kochen, hat die Journalistin Anja Reinhardt beim vorweihnachtlichen Stöbern im Buchladen erfahren. Im Kochbuch "Bretonisches Kochbuch" gebe beispielsweise der Kriminalkommissar Dupin seine Rezepte preis. Auch der bekannte Krimiautor Martin Walker habe ein Kochbuch geschrieben, in dem dessen Hauptfigur Bruno seine Rezepte verrate. Bretonische Rezepte, viel Meeresfrüchte, das komme gut an, vor allem mit vielen schönen Bildern.
Arrangiert wie im Stillleben
Anders als in alten Kochbüchern seinen die heutigen meist zur Hälfte mit großen, schönen Bildern versehen, sagte Reinhardt. "Das sind richtige Schinken", sagte sie. "Das geht teilweise in Richtung Kunst, es gibt durchaus Anleihen an der Modefotografie und auch an der bildenden Kunst." Viele Bilder seien arrangiert wie ein Stillleben.
"Ich habe noch nie so schön fotografierte Fotos von Kohl gesehen", sagte sie über das jüngste Kochbuch "Tender" von Nigel Slater mit mehr als 600 Seiten. Neu sei auch, dass neben den Rezepten ein ganzer Lebensentwurf eine Rolle spiele. In den Kochbüchern stünde zunächst viel über die Produkte, den richtigen Einkauf und die richtige Lagerung, bis man sich zu den Rezepten vorblättere.
Kochbücher als Lesestoff
Die Statistik sage, dass immer weniger gekocht werde, aber der Markt für Luxusküchen wachse ebenso, wie der für Kochbücher, sagte Reinhardt. "Deswegen vermute ich mal, dass die meisten Leute kaufen, weil sie schön anzuschauen und schön zu lesen sind." Sie selbst gehöre auch dazu, obwohl sie gerne koche. Viele Bücher seien vor allem eine Inspirationsquelle
Martin Walker, Brunos Kochbuch. Rezepte und Geschichten aus dem Perigord, Diogenes Verlag 2014, 28,90 Euro.
Nigel Slater, Tender–Gemüse. Von der Aubergine bis zur Zwiebel, Dumont Verlag 2012, 39,95 Euro.
Jamie Oliver, Weihnachtskochbuch, Dorling Kindersley, 29,95 Euro.
Henriette Davidis, Praktisches Kochbuch, 45,90 Euro.
Yotam Ottolenghi & Sami Tamimi, Jerusalem. Das Kochbuch, Dorling Kindersley, 24,95 Euro.
Deb Perelman, The Smitten Kitchen. Cookbook, 23,95 Euro.