Warum "Monopoly" zum Spiele-Klassiker wurde
Manche Spiele sind unverwüstlich und werden von Generation zu Generation weiter gegeben, etwa "Monopoly". Diesem Klassiker ähneln viele neue Spiele: Sie spiegeln unser Wirtschaftssystem und zeigen dessen Folgen, sagt der Spieleforscher Rainer Buland.
Welche Trends bei Spielen gibt es weltweit? Das ist zum Gegenstand eines wissenschaftlichen Projektes geworden. Rainer Buland, Leiter des Instituts für Spielforschung in Salzburg, berichtete im Deutschlandradio Kultur über das Forschungsprojekt "Games of Empire" und die dort aufgestellte These:
"Wir haben Spiele, die genau zum Wirtschaftssystem passen. Das ist genau unser neoliberales Wirtschaftssystem. 'Monopoly' wurde ja witzigerweise in den USA von Studenten erfunden, die damit zeigen wollten, was für furchtbare Folgen das neoliberale Wirtschaftssystem hat. Nämlich, dass am Ende einer alles hat und die anderen gar nichts."
"Wir haben Spiele, die genau zum Wirtschaftssystem passen. Das ist genau unser neoliberales Wirtschaftssystem. 'Monopoly' wurde ja witzigerweise in den USA von Studenten erfunden, die damit zeigen wollten, was für furchtbare Folgen das neoliberale Wirtschaftssystem hat. Nämlich, dass am Ende einer alles hat und die anderen gar nichts."
Ein Spiel über das "Spiel des Lebens"
"Mensch ärgere Dich nicht" etwa sei ein Jahrtausende altes Spiel, das es schon in Indien gegeben habe. Es zeige die indische Vorstellung vom Kreislauf des Lebens, sagte Buland:
"Man beginnt von der Mitte, begibt sich hinein in das Spiel des Lebens mit allen Widrigkeiten. Man wird rausgeworfen, man hat Verbündete, mit denen man gemeinsam ins Weite zieht. Man ist ärgerlich, man freut sich, also die ganzen Trubel eines Lebens. Und am Ende kommt man wieder in die Mitte zurück."
Warum bleiben manche Spiele für immer Klassiker? Das hänge auch mit bestimmten familiären Traditionen zusammen, meinte Buland. Zum Klassiker könne ein Spiel aber nur werden, wenn sich dahinter auch eine "gute Erzählung" verberge:
"Gute Erzählungen haben ganz archaische Muster. Das findet sich oft auch in Computer-Spielen oder Fantasy-Spielen. "
"Man beginnt von der Mitte, begibt sich hinein in das Spiel des Lebens mit allen Widrigkeiten. Man wird rausgeworfen, man hat Verbündete, mit denen man gemeinsam ins Weite zieht. Man ist ärgerlich, man freut sich, also die ganzen Trubel eines Lebens. Und am Ende kommt man wieder in die Mitte zurück."
Warum bleiben manche Spiele für immer Klassiker? Das hänge auch mit bestimmten familiären Traditionen zusammen, meinte Buland. Zum Klassiker könne ein Spiel aber nur werden, wenn sich dahinter auch eine "gute Erzählung" verberge:
"Gute Erzählungen haben ganz archaische Muster. Das findet sich oft auch in Computer-Spielen oder Fantasy-Spielen. "
Vom 27. Januar bis zum 1. Februar 2016 findet die Nürnberger Spielwarenmesse statt.