"Sind wir uns zu nah?"
29:10 Minuten
Sonja Koppitz und Britta Nothnagel entdeckten ihre Liebe zueinander. Beide lebten zuvor in heterosexuellen Partnerschaften, bei Freunden warf das Fragen auf. Doch ein unerfüllter Kinderwunsch und Sonjas Depression standen zwischen beiden.
Sonja spürte in sich eine Eifersucht, als sie bemerkte, dass ein Kollege sich an ihre Freundin Britta heranmachte. Aber warum war sie eifersüchtig? Beide Frauen hatten in heterosexuellen Partnerschaften gelebt. Dann merkten sie, dass das, was sie für einander empfanden, mehr als Freundschaft war.
Leben, wie man möchte
Bei Freunden warf das viele Fragen auf. "Seid ihr jetzt lesbisch?", lauteten verständnislose Fragen. Britta sagt: "Ich hab es satt, gefragt zu werden. Das ist der Mensch, den ich liebe. Es geht doch darum zu leben, wie man möchte."
Streit gab es zwischen beiden fast nie. Sie lebten glücklich miteinander und heirateten in Las Vegas, noch bevor dies in Deutschland für homosexuelle Partnerschaften möglich war. "Erstmal für immer", lautete ihr Motto. Doch mit Sonjas Depression bekam dieses Glück Risse. Britta litt mit Sonja und musste aufpassen, nicht selbst dabei krank zu werden.
Zudem wünschte sich Sonja Kinder, Britta nicht. Über ihrem Glück zu zweit lagen plötzlich Schatten und der einzige Ausweg schien Abstand zu sein. Jede lebt heute ihr Leben, doch ganz loslassen können sie nicht. "Wir sind immer noch unsere Lieblingsmenschen", sagen beide.