Tretjakow-Galerie wegen "destruktiver" Bilder unter Druck

    Moskau: Ein Blick auf die Tretjakow-Galerie mit der Statue des Gründers der Staatsgalerie, Pawel Tretjakow.
    Tretjakow-Galerie in Moskau © AP/ Alexander Zemlianichenko
    Die staatliche Tretjakow-Galerie in Moskau ist einem Medienbericht zufolge wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die sogenannten traditionellen Werte Russlands unter Druck geraten. Das Kulturministerium habe die Galerie schriftlich aufgefordert, ihre Ausstellung "in Übereinstimmung mit den geistlich-moralischen Werten" zu bringen und Rechenschaft darüber abzulegen, berichtete die "Moscow Times". Auslöser war die Beschwerde eines Besuchers über Werke, die seine religiösen Gefühle verletzt haben sollen oder seiner Auffassung nach eine Beleidigung einheimischer Staatsführer darstellen. Konkret störte sich der Besucher an einem Zyklus über das Heilige Abendmahl, aus dem nicht klar hervorgehe, wer Judas sei. Zudem ging es um die Darstellungen von Trunksucht bei Beerdigungsszenen. Die Tretjakow-Galerie ist eines der größten Kunstmuseem in Russland und spezialisiert sich auf Werke der russischen Kunst vom 11. bis zum 20. Jahrhundert.