TripHop feiert Jubiläum
Der meditative TripHop aus der englischen Hafenstadt Bristol ist die Musikrichtung, die die 1990er Jahre geprägt hat. Vorreiter dieses neuen Musikstils war die Band "Massive Attack" mit ihrem Debütalbum "Blue Lines".
Als Songs wie dieser hier - "Safe from harm" - oder auch "Daydreaming" oder "Unfinished Sympathy" vom Album "Blue Lines" 1991 die Charts erklimmen, da gibt es das Wort TripHop noch gar nicht. Der schläfrige-sphärische Sound entsteht, weil Grantley Marshall, Robert del Naja und Andrew Vowles, die Gründer von "Massive Attack", die sich vorher "The Wild Bunch" nannten, ein wildes Bündel ganz unterschiedlicher Stile schnüren.
Sie legen HipHop Sprechgesang auf zurückgelehnte Reggae und Dub-Beats, verbinden dies mit Acid Jazz und Lounge-Atmosphäre. Den Namen "TripHop" erhält dieser Sound erst drei Jahre später von einem Londoner Musikjournalisten. Für den Stadtethnologen und Kulturwissenschaftler Thomas Götz, der in seinem Buch "Stadt und Sound" dem Phänomen Trip Hop in Bristol nachspürt, eine gelungene Wortschöpfung.
"Der Hop kommt vom Hip Hop, der Trip…psychedelische Musik, … alles langsamer vonstatten geht."
Die soziale Mischung in Bristol ist vielschichtiger als andernorts in Großbritannien. Es gibt in der Hafenstadt eine große Gemeinde von Einwohnern mit afrikanischer und karibischer Herkunft. Die Jamaikaner, die dem Rastafari-Glauben angehören, rauchen aus religiösen Gründen Marihuana und sind treue Abnehmer des benebelnden Krauts, weshalb an dem Stoff in der Stadt kein Mangel herrscht. Und so hat also die Stadt Bristol, der Herkunftsort dieser Musik, die die 1990er geprägt haben wie keine andere, einen besonderen Einfluss auf ihre Entstehung. Zudem gilt die im Südwesten Englands gelegene Stadt von je her als offen und kreativ. Und Bristol hatte den DugoutClub.
Viel Potential für innere Spannung und kräftige Klangkontraste sollte man meinen, und dennoch klingt "TripHop", übrigens ein Wort, mit dem die Massive Attack Musiker und auch die Einwohner Bristols nicht viel anfangen können, eher wie eine Meditation im Club und nicht wie eine massive Attacke. Melancholische Atmosphären dominieren. Auch das habe mit der Stadt Bristol zu tun, hat Thomas Götz in vielen Interviews erfahren, mit seiner düsteren Vergangenheit als Hochburg des Sklavenhandels. Mit dem Leid Zehntausender wurde früher viel Geld verdient, da, wo 1991 der TripHop entstand.
"Viele Musiker meinen das traurige Grundstimmung auf Sklavenhandel zurück geht – Vergangenheit ausgeblendet hat."
Grant Marshall, einer der beiden Gründer von "Massive Attack", der auch heute noch zur Band gehört, formuliert es etwas vager:
"Okay, das stimmt irgendwie. Bei uns spielen Dinge eine Rolle, die in der Gesellschaft übersehen werden. Das kommt in allen unseren Videos rüber."
Subtile Botschaften, uneindeutige Stilistik – "Massive Attack" haben es den Musikjournalisten nicht immer leicht gemacht, weshalb sie nicht von allen geliebt wurden. Robert del Naja, der zweite, der von Anfang an dabei war und es immer noch ist, hat kein Problem damit, das "Massive Attack" in den letzten 20 Jahren mit ihrem vielschichtigen und manchmal widersprüchlichen Stil durchaus auch angeeckt sind.
"Wir sind keine Rockband, keine DJ-Danceband. Gut, das wir mangelnde Eindeutigkeit bewahrt habe, in USA nach 20 Jahren noch als Kultband betrachtet werden.. es ist cool, eine Kultband zu sein."
Sie legen HipHop Sprechgesang auf zurückgelehnte Reggae und Dub-Beats, verbinden dies mit Acid Jazz und Lounge-Atmosphäre. Den Namen "TripHop" erhält dieser Sound erst drei Jahre später von einem Londoner Musikjournalisten. Für den Stadtethnologen und Kulturwissenschaftler Thomas Götz, der in seinem Buch "Stadt und Sound" dem Phänomen Trip Hop in Bristol nachspürt, eine gelungene Wortschöpfung.
"Der Hop kommt vom Hip Hop, der Trip…psychedelische Musik, … alles langsamer vonstatten geht."
Die soziale Mischung in Bristol ist vielschichtiger als andernorts in Großbritannien. Es gibt in der Hafenstadt eine große Gemeinde von Einwohnern mit afrikanischer und karibischer Herkunft. Die Jamaikaner, die dem Rastafari-Glauben angehören, rauchen aus religiösen Gründen Marihuana und sind treue Abnehmer des benebelnden Krauts, weshalb an dem Stoff in der Stadt kein Mangel herrscht. Und so hat also die Stadt Bristol, der Herkunftsort dieser Musik, die die 1990er geprägt haben wie keine andere, einen besonderen Einfluss auf ihre Entstehung. Zudem gilt die im Südwesten Englands gelegene Stadt von je her als offen und kreativ. Und Bristol hatte den DugoutClub.
Viel Potential für innere Spannung und kräftige Klangkontraste sollte man meinen, und dennoch klingt "TripHop", übrigens ein Wort, mit dem die Massive Attack Musiker und auch die Einwohner Bristols nicht viel anfangen können, eher wie eine Meditation im Club und nicht wie eine massive Attacke. Melancholische Atmosphären dominieren. Auch das habe mit der Stadt Bristol zu tun, hat Thomas Götz in vielen Interviews erfahren, mit seiner düsteren Vergangenheit als Hochburg des Sklavenhandels. Mit dem Leid Zehntausender wurde früher viel Geld verdient, da, wo 1991 der TripHop entstand.
"Viele Musiker meinen das traurige Grundstimmung auf Sklavenhandel zurück geht – Vergangenheit ausgeblendet hat."
Grant Marshall, einer der beiden Gründer von "Massive Attack", der auch heute noch zur Band gehört, formuliert es etwas vager:
"Okay, das stimmt irgendwie. Bei uns spielen Dinge eine Rolle, die in der Gesellschaft übersehen werden. Das kommt in allen unseren Videos rüber."
Subtile Botschaften, uneindeutige Stilistik – "Massive Attack" haben es den Musikjournalisten nicht immer leicht gemacht, weshalb sie nicht von allen geliebt wurden. Robert del Naja, der zweite, der von Anfang an dabei war und es immer noch ist, hat kein Problem damit, das "Massive Attack" in den letzten 20 Jahren mit ihrem vielschichtigen und manchmal widersprüchlichen Stil durchaus auch angeeckt sind.
"Wir sind keine Rockband, keine DJ-Danceband. Gut, das wir mangelnde Eindeutigkeit bewahrt habe, in USA nach 20 Jahren noch als Kultband betrachtet werden.. es ist cool, eine Kultband zu sein."