Warum scheitert der deutsche Film in Hollywood?
Deutsche Nachwuchsregisseure räumen seit Jahren bei den Studenten-Oscars ab - doch insgesamt gesehen ist der internationale Erfolg deutscher Regisseure bescheiden. Das liege auch am System der Oscar-Vergabe, sagt Andrea Hohnen, Leiterin der "First Steps Awards".
Bei den Studenten-Oscars räumen seit Jahren deutsche Nachwuchsregisseure Preise ab. In diesem Jahr gehen alle drei Trophäen an deutsche Filmemacher - zwei von Filmhochschulen in Deutschland, einer von einer österreichischen: Dustin Loose, Patrick Vollrath und Ilker Catak gewannen in der Sparte "Ausländischer Film". Wer Bronze, Silber und Gold bekommt, ist noch nicht klar – nach L.A. reisen sie aber in jedem Fall. Obwohl der Studenten-Oscar - offiziell "Student Academy Award" - als Sprungbrett für eine Hollywood-Karriere gilt, sind die Erfolge deutscher Regisseure außerhalb der Nachwuchs-Sparte aber mau.
Der Blick auf Nachwuchsfilme sei einfach ein anderer, erklärt Andrea Hohnen, Programmleiterin des Nachwuchs-Preises "First Steps Awards", im Deutschlandradio Kultur. Dies sei nicht nur ein deutsches Phänomen, sondern ein internationales. "Da sitzen Leute in Hollywood, die sagen: Wow, das ist ja wirklich toll, was hier für ungewöhnliche Perspektiven eingenommen werden, was für wichtige Geschichten erzählt werden." Aber es seien eben kurze Abschlussfilme, die nicht perfekt sein müssen.
Nur ein Bruchteil der Oscars für nicht-amerikanische Filme
Nach so einem kurzen Abschlussfilm brauche ein Regisseur eine ganze Weile, bis er seinen nächsten Film machen könne. "Die Frage ist dann: Ist dieser nächste Film denn interessant auch unter dem Blickwinkel, den man auf Hollywood-Produktionen hat?"
Sie glaube, dass die jungen deutschen Regisseure auch nach internationaler Aufmerksamkeit streben, so Andrea Hohnen. Allerdings müsse man auch sehen, dass sich nur ein Bruchteil der Oscars - sowohl beim Nachwuchs als auch später - an nicht-amerikanische Filme richte.
Zu den deutschsprachigen Preisträgern des Studenten-Oscars gehörten in den vergangenen drei Jahren Peter Baumann, Lennart Ruff, Talkhon Hamzavi, Elmar Imanov und Thomas Stuber.