True-Crime-Podcasts von Lokalzeitungen
Tagesspiegel, Hamburger Abendblatt, Bonner Generalanzeiger - sie alle haben inzwischen eigene True-Crime-Podcasts. © picture alliance / Fotostand / K. Schmitt
Mord vor der Haustür – ein todsicheres Geschäft?
25:17 Minuten
Raub, Mord, Vergewaltigung: Podcasts und Zeitschriften über wahre Verbrechen boomen. Mittlerweile springen auch Lokalzeitungen auf den True-Crime-Trend auf. Wir sprechen mit einer Krimi-Expertin und zwei Podcastern über den Reiz der lokalen Formate.
Es gibt kaum eine Buchhandlung, die ohne Auslage für Regionalkrimis auskommt. Launige Geschichten um Mord vor der Haustür stehen hoch im Kurs, auch auf dem Podcastmarkt. Der Markt ist voll von lokalen True-Crime-Geschichten: "Mord im Pott", "Akte Südwest", "Akte Rheinland" vom Bonner Generalanzeiger oder "Der Gerichtsreporter" von der WAZ.
Tiefe Einblicke in die Polizeiarbeit
Auch der Tagesspiegel mischt mit "Tatort: Berlin" mit. Die beiden Journalisten Katja Füchsel und Sebastian Leber erzählen dort von Verbrechen in der Hauptstadt, lassen Ermittelnde zu Wort kommen und geben tiefe Einblicke in die Polizeiarbeit.
Aus Hamburg berichtet die leidenschaftliche Justizreporterin Bettina Mittelacher über wahre Kriminalfälle in der Stadt. Ihr Podcasts heißt "Dem Tod auf der Spur" und kommt vom "Hamburger Abendblatt". In beiden Fällen greifen die Hosts auf ihre eigenen Recherchen zurück, nutzen Kontakte, die sie sowieso schon haben und können so spannende Kriminalfälle erzählen. Sind die Podcasts für die Reporter also ein schönes Nebenprojekt um sich auszutoben?
Kriminalfällen vor der Haustür
Beide geben in dieser Folge von "Über Podcast" Einblicke in ihre Arbeit als Reporter und Podcaster. Außerdem haben wir sie gefragt, was sich die Zeitungen von den True-Crime-Formaten versprechen. Wollen sie einfach ein Stück vom Kuchen, den bisher vor allem Podcasts "ZEIT Verbrechen", "Mordlust" oder "Mord auf Ex" unter sich aufteilen? Oder geht es eher darum, die eigenen Reporter ins Rampenlicht zu stellen.
Mit der Krimi-Expertin Sonja Hartl klären wir dagegen, was die Hörer überhaupt an diesen Kriminalfällen vor der Haustür fasziniert? Ist es wirklich wie bei den gedruckten Krimis einfach der Reiz, Schauplätze und Figuren wiederzuerkennen? Oder steckt mehr dahinter?