Trump bei der Queen

Die Kunst, mit Unhöflichkeiten umzugehen

06:29 Minuten
Donald Trump sitzt lachend beim Staatsbankett neben der britischen Königin. Auch die Queen lächelt.
Läuft? US-Präsident Donald Trump und Queen Elizabeth II. beim Staatsbankett im Buckingham Palace. © imago / Starface
Moritz Freiherr Knigge im Gespräch mit Stephan Karkowsky |
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"Trumpeltier" trifft Königin: Da erwartet die Welt natürlich den einen oder anderen Fauxpas. Wie sich Donald Trump im Buckingham Palast geschlagen hat und wie man auf eventuelle Unhöflichkeiten reagieren sollte, erklärt Moritz Freiherr Knigge.
Ein paar Minuten zu spät landete der Helikopter von Donald Trump auf dem Rasen hinter dem Londoner Buckingham Palace. Ansonsten verlief der Staatsbesuch des US-Präsidenten bei Queen Elizabeth II. offenbar ohne größeren Fauxpas. Oder doch nicht?
Denn wie schon bei seiner letzten Begegnung mit der Queen versäumte Trump es, sich vor der englischen Königin zu verbeugen. Aber muss er das überhaupt?
"Das mit der Verbeugung ist so eine Sache", sagt Moritz Freiherr Knigge. Als Nachfahre des berühmten Adolph Freiherr Knigge kennt er sich mit gutem Benehmen aus - und als Autor des Buches "Anleitung zum Unhöflichsein" auch mit schlechtem.
"Herr Trump ist Staatsoberhaupt eines riesigen Landes", so Knigge. "Ich glaube tatsächlich sogar, laut diplomatischer Etikette braucht er sich gar nicht bei der Queen zu verbeugen."
US-Präsident Donald Trump mit starrem Blick und herabhängenden Mundwinkeln neben Queen Elizabeth beim Staatsbankett im Buckingham Palace.
Donald Trump beim Staatsbesuch im Buckingham Palace.© imago/Starface
Und selbst wenn - dann hätte es die Königin wohl weggelächelt. Dazu würde Knigge auch raten. "Wenn es um Etikette geht, redet man den anderen nicht drauf an, sondern man hält es einfach aus", sagt er. "Man ist ruhig und versucht, den anderen nicht bloßzustellen."
Donald Trump im schwarzen Frack stößt beim Staatsbankett im Buckingham Palast mit Queen Elizabeth an.
Cheers! Donald Trump und die Queen beim Staatsbankett.© www.imago-images.de
Anders sieht es bei politische Äußerungen aus, etwa wenn Trump sich in die Angelegenheiten Großbritanniens einmischt. Dann solle man deutlich reagieren und Stellung beziehen. Aber dabei immer höflich bleiben und nicht Frechheiten mit gleicher Münze vergelten, betont Knigge.
"Wenn es unflätig wird, verliert die Aussage für meinen Geschmack schon an Kraft. Dann begebe ich mich einfach auf die Ebene dieses unflätigen Menschen."
Mit geschlossenenen Augen hört US-Präsident Donald Trump im schwarzen Frack und weißen Hemd der Rede der englischen Königin beim Staatsbankett im Buckingham Palace zu. Auf dem Tisch ein Bouqet mit weißen, roten und fliederfarbenen Blumen.
"Ein Narzisst, der alles geil findet, was er tut", sagt Moritz Knigge über Donald Trump. © imago-images / Starface
Helfen würde es ohnehin nicht:
"Ich glaube, das alles perlt an ihm ab. Er ist ein Narzisst, der findet immer geil, was er tut. Man wird ihn nicht ändern. Und deswegen glaube ich, dass ruhig zu bleiben besser ist."
(uko)
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