"Das war Männergerede in der Umkleidekabine"
Donald Trump wirkte "wie ein Tiger im Käfig", berichtet Thilo Kößler über das zweite TV-Duell mit Hillary Clinton. Es sei von Anfang an extrem aggressiv verlaufen. Bereits zuvor habe Trump eine Drohkulisse aufgebaut, die selbst die Moderatoren eingeschüchtert haben könnte.
"Das war eine extreme harte Debatte" – so beschreibt Deutschlandradio-Korrespondent Thilo Kößer den Verlauf des zweiten Fernsehduells zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump in St.Louis. Die Atmosphäre sei vom ersten Moment an sehr aggressiv gewesen, einen Handschlag zur Begrüßung gab es nicht:
"Man hat eine Diskussion gehört, die von jemandem geführt wurde, der mit dem Rücken zur Wand steht. Donald Trump hat auf mich einen sehr aggressiven Eindruck gemacht. In den ersten 20 Minuten habe ich sogar gedacht: Jetzt gerät er völlig außer Rand und Band. Er hat auf mich manchmal gewirkt wie ein Tiger im Käfig, der permanent hin- und hergelaufen ist und diese Diskussion mit einer sehr dunklen, aggressiven Miene geführt hat. "
Trump sei dieses Mal allerdings besser vorbereitet gewesen als beim ersten Fernsehduell, berichtet Kößler. Es sei ihm gelungen, viele Punkte unterzubringen, die Clinton immer wieder in die Defensive gebracht hätten, wie etwa ihre E-Mail-Affäre.
Top-Thema: Trumps Skandal-Video
Das am letzten Freitag veröffentlichte Skandal-Video von Trump mit dessen sexistischen Äußerungen sei schnell zum Thema geworden, schildert Köhler. Trump habe sich so geäußert:
"Er hat gesagt: 'Das tut mir leid. Ich habe da einen Fehler gemacht.' Aber das sei Männergerede in der Umkleidekabine. Das war der Versuch, dieses ganze Ding zu verharmlosen. Ich glaube, das wird ihm keine Stimmen eingebracht haben, vor allen Dingen bei Frauen nicht. Das bleibt an ihm haften."
"Er hat gesagt: 'Das tut mir leid. Ich habe da einen Fehler gemacht.' Aber das sei Männergerede in der Umkleidekabine. Das war der Versuch, dieses ganze Ding zu verharmlosen. Ich glaube, das wird ihm keine Stimmen eingebracht haben, vor allen Dingen bei Frauen nicht. Das bleibt an ihm haften."
Trump habe es aber geschafft, schnell wieder von diesem Thema wegzukommen, so Kößler:
"Ich glaube, das hängt auch damit zusammen, dass er zuvor die Chuzpe hatte, eine Drohkulisse aufzubauen. Er hatte im Vorfeld der Debatte – unmittelbar zuvor – Frauen eingeladen, die angeblich einmal von Bill Clinton belästigt oder vergewaltigt worden seien. Das war eine ziemlich infame Einschüchterungsstrategie, die nicht nur Hillary Clinton Angst gemacht hat, sondern möglicherweise auch den beiden Moderatoren, die sich ansonsten ganz hervorragend verhalten haben."
"Ich glaube, das hängt auch damit zusammen, dass er zuvor die Chuzpe hatte, eine Drohkulisse aufzubauen. Er hatte im Vorfeld der Debatte – unmittelbar zuvor – Frauen eingeladen, die angeblich einmal von Bill Clinton belästigt oder vergewaltigt worden seien. Das war eine ziemlich infame Einschüchterungsstrategie, die nicht nur Hillary Clinton Angst gemacht hat, sondern möglicherweise auch den beiden Moderatoren, die sich ansonsten ganz hervorragend verhalten haben."