"Mark Twains Satiren helfen immer"
Rat- und fassungslos starren viele Menschen auf den Wahlsieg Donald Trumps. Auch der Literaturwissenschaftler Heinz Ickstadt meint, es sei derzeit sehr schwer, Amerika zu verstehen. Aber er hat drei Lektüretipps, die dabei helfen können.
Rätselhaftes Amerika - auch der Literaturwissenschaftler und emeritierte Professor für Amerikanische Literatur an der FU Berlin, Heinz Ickstadt, ist angesichts des Wahlsiegs von Donald Trump rat- und fassungslos.
"Amerika besser zu verstehen ist im Augenblick sehr, sehr schwer", sagte Ickstadt im Deutschlandradio Kultur. "Weil mir, obwohl ich Amerika sehr, sehr gut kenne, diese Wahl unverständlich ist."
Mark Twain, Philip Roth, Robert Coover
Vielleicht kann Literatur helfen, das Land zu verstehen. Zum Beispiel die Bücher von Mark Twain. "Mark Twain und seine Satiren helfen immer", so der Literaturwissenschaftler. Mark Twain habe auch "viel über 'Con-Men' [Trickbetrüger] à la Trump geschrieben".
Außerdem Philip Roth: "Verschwörung gegen Amerika" (2004, dt.: 2005), das von der Entstehung eines möglichen Faschismus in den USA handele.
Und schließlich Robert Coovers "The Public Burning" (1977), [dt. "Die öffentliche Verbrennung"]: Der Roman erzählt die die Vorgänge um die Verurteilung und Hinrichtung von Ethel und Julius Rosenberg 1953 aus der Perspektive des damaligen Vizepräsidenten Richard Nixon.
"Ein Buch, das schon älter ist und sich vor allen Dingen gegen Nixon und Watergate richtet, aber eine der großartigsten politischen Satiren in der amerikanischen Literatur", betont Ickstadt.