Abgetaucht
Im September steht Mildred für ihre Rechte auf und demonstriert. Dann taucht sie plötzlich ab. Unsere Reporterin besucht die beiden anderen Jugendlichen, deren Eltern illegal in den USA leben. Sie haben es geschafft, studieren - und haben dennoch Angst.
Seit es mit dem College nicht geklappt hat und die existentiellen Sorgen der Familie immer drückender werden, zieht sich Mildred mehr und mehr zurück, sie taucht regelrecht ab. Als sie Anfang September wieder auftaucht, gibt sie sich kämpferisch und demonstriert mit vielen anderen "Dreamern" gegen die jüngst Entscheidung der Trump-Regierung.
US-Justizminister Jeff Sessions hatte zuvor das DACA-Programm für beendet erklärt. Es schützt seit 2012 rund 800.000 Einwanderer, die wie Mildred und ihre Geschwister als Kinder von ihren Eltern in die USA gebracht wurden, vor der Abschiebung.
Santiago und Denali betrifft das nur indirekt. Beide besitzen einen US-amerikanischen Pass. Drei Monate nach ihrem Schulabschluss wird für beide ein Traum wahr. Endlich beginnen sie ihr Studium.
Lernen lenkt ab
Durch das Lernen ist Santiago oft abgelenkt von der Sorge um seine Eltern und älteren Geschwister in Los Angeles, die keine Einwanderungspapiere haben. Seine Mutter kann nicht mehr in ihrem alten Job arbeiten, weil sie dauernd Kontrollen fürchten muss. Deshalb fehlt zu Hause das Geld überall.
Denali muss immer wieder an ihren Patenonkel denken, der nach Mexiko abgeschoben wurde.
Mildred und ihre Geschwister haben sich unterdessen durchgerungen und wollen Trump mit einem Trick überlisten: Die älteste Schwester hat das Sorgerecht für die jüngeren beantragt. Durch ihre Ehe ist sie US-Staatsbürgerin. Geht der Antrag durch, könnten alle in ein paar Jahren eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung bekommen. Nächste Woche ist der Gerichtstermin.