"Staatsmännische Pose und sehr nationalistische Töne"
Mit Spannung war der erste Auftritt von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress erwartet worden: Würde er wieder wüten? Unser Korrespondent Thilo Kößler hat eine Rede erlebt, die - für Trumps Verhältnisse - geradezu versöhnlich war.
Einwanderung, Mauerbau, Obamacare, Militär: All das hat Trump angesprochen - ohne dabei viel Neues zu verkünden. Neu war aber sein Ton, wie Thilo Kößler beschreibt:
"Ich habe den Eindruck gehabt, dass Donald Trump zum ersten Mal in eine staatsmännische Pose gerückt ist. Er hat erstmals die Rolle des Präsidenten angenommen - das war für seine Verhältnisse (…) eine geradezu versöhnliche Rede. Er hat sich an die Einheit und die Stärke seines Landes gewandt, er hat das Gute beschworen und dem Hass in allen Formen eine Absage erteilt."
"Erneuerung des amerikanischen Geistes"
Trump habe zudem die Zusammenarbeit mit den Demokraten beschworen - dies habe allerdings mehr als Aufforderung denn als Werbung geklungen. Und er habe ein neues Kapitel der amerikanischen Größe angekündigt - die "Erneuerung des amerikanischen Geistes".
Bei zwei Dingen ist sich Trump nach der Beobachtung Kößlers allerdings treu geblieben: Der Präsident habe erneut scharf seinen Vorgänger Barack Obama kritisiert - dieser habe das Land wirtschaftlich ruiniert und gespalten. Zudem habe Trump erneut "sehr nationalistische Töne" angeschlagen: "Das war mehr als patriotisch, das war das Credo von 'America first'."