Tschechische Journalistin und Ex-Sprecherin der Charta 77 gestorben

    Der aus der DDR ausgebürgerte Liedermacher Wolf Biermann (r.) tritt am 27.03.77 im Saal des Frankfurter Gewerkschaftshauses in einer Solidaritätsveranstaltung für die Bürgerrechtsbewegung in der CSSR "Charta 77" auf. Auf dem Podium v.l. Studentenführer Rudi Dutschke, Jiri Pelikan (ehemaliger Direktor des Prager Rundfunks) und Adam Michnik (ehemaliger polnischer Studentensprecher).
    Der Liedermacher Wolf Biermann bei einer Solidaritätsveranstaltung für die Bürgerrechtsbewegung in der CSSR "Charta 77" - jetzt ist die ehemalige Sprecherin der Bewegung, Petruska Sustrova, gestorben. © dpa/ picture alliance /
    Die frühere tschechische Dissidentin und Sprecherin der Charta 77, Petruska Sustrova, ist tot. Sie starb im Alter von 75 Jahren, wie Radio Prag berichtet. Schon während ihres Studiums der Geschichte und der tschechischen Philologie an der Prager Karls-Universität in den 1960er Jahren geriet die Journalistin und Übersetzerin in Konflikt mit dem kommunistischen Regime. Aus politischen Gründen verbrachte Sustrova zwei Jahre im Gefängnis. Später unterschrieb sie die Menschenrechts-Petition Charta 77 und wurde eine der Sprecherinnen der gleichnamigen Bürgerrechtsbewegung in der Tschechoslowakei. Dafür wurde sie vom Regime verfolgt und erhielt 1982 Berufsverbot. Nach der politischen Wende von 1989 arbeitete Petruska Sustrova unter anderem bei der Wochenzeitung "Respekt". Von 1990 bis 1992 war sie Vize-Innenministerin.