Barbara Lehmann: "Eine Liebe in Zeiten des Krieges"
Verlag Langen Müller, München 2015, 352 Seiten, 22 Euro.
Liebe in den Ruinen
Als Korrespondentin hat Barbara Lehmann oft über Tschetschenien berichtet. Ihr erster Roman handelt von der Liebe zwischen einer deutschen Journalistin und einem tschetschenischen Freiheitskämpfer. "Ein Signal, dass man auch den Krieg und die Gewalt überwinden kann", sagt sie.
Die Reporterin Doro und der tschetschenische Freiheitskämpfer Aslan, ehemals ein bekannter Kriegsfotograf, verlieben sich ineinander. Aber die Beziehung ist schwierig, denn beide sind vom Krieg gezeichnet.
"Doro und Aslan treffen sich genau auf dieser Grundlage der Verstörung, die durch Krieg hervorgerufen wurde", sagt die Autorin Barbara Lehmann über ihren ersten Roman "Eine Liebe in Zeiten des Krieges". Zwar schildere sie auch den "äußeren Krieg", aber vor allem sei ihr wichtig gewesen zu zeigen, welche Spuren der Krieg in der Psyche der Menschen hinterlassen habe. Solche Spuren findet Lehmann nicht nur bei den Tschetschenen, sondern genauso bei den Deutschen:
"Ich glaube tatsächlich, dass der Krieg über Generationen hin so schwere Spuren zeichnet, dass auch wir hier in Deutschland immer noch im Nachkrieg leben."
Ein Signal gegen die Gewalt
Diese Liebesgeschichte sei für sie ein Ausweg aus der Sackgasse gewesen, nur die Schrecken des Krieges schildern zu müssen, so Lehmann, die seit 2004 wiederholt in Tschetschenien war und als Korrespondentin aus dem Land berichtet hat. "Ich wollte auch noch einen Moment des Lichtes mit hineinbauen." So sei die Liebe zwischen Doro und Aslan "ein Signal, dass man auch den Krieg und die Gewalt überwinden kann".