Tue Gutes und rede sehr laut darüber
Bob Geldof, Ben Kinsley und Leonardo di Caprio zählen zu den geladenen Stars. "Cinema for Peace" versteht sich als Benefizgala für den Weltfrieden und als gesellschaftlichen Höhepunkt am Rande der Berlinale. Doch inzwischen distanziert sich Berlinale-Direktor Dieter Kosslick von der Veranstaltung.
Heute abend vor dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt: Die Fans vor dem roten Teppich auf der Suche nach Stars, die Stars auf dem roten Teppich auf der Suche nach dem Guten:
"Natürlich trägt dieses 'Cinema for Peace' zu Frieden und Gerechtigkeit bei."
Meint zum Beispiel Bob Geldof. Rocker mit einem Herzen aus Gold und Profi, was Wohltätigkeitsgalas anbetrifft.
"Immerhin drei Minister sind da und einer der einflussreichsten Politiker der Weltgeschichte, um ganz besondere Filme auszuzeichnen. Das ist das einzige Festival, das ich kenne, bei dem es weder um Kassenerfolg noch um Kunst geht."
Sondern - um nichts weniger als den Weltfrieden. So das Credo von Veranstalter Jaka Bizilj. Der Konzertveranstalter, der ansonsten massenwirksame Johann-Strauß-Konzerte oder Classic-OpenAirs organisiert, lädt seit sieben Jahren zu seiner 'Cinema for Peace'-Gala : Für 1000 Euro aufwärts dürfen zahlende Gäste dieses Mal zwei Tische entfernt von Bob Geldof, Ben Kinsley oder Leonardo di Caprio Brandenburger Jungrind und Ziegenkäse am Holzspieß verspeisen.
Davor und danach Preise für die wertvollste Dokumentation und die "inspiriernden Filme des Jahres". Der Duft von Polenta und Spitzmorcheln liegen in der Luft, als der Höhepunkt naht: Michael Gorbachow klettert mühsam die Stufen zur Bühne herauf.
"Thank you for your initiative","
bedankt sich der russische Ex-Staatschef. Dann übergibt er den "International Green Film Award" an Leonardo die Caprio. Der spricht über die Verantwortung Hollywoods und bedankt sich artig für den Galaerlös zugusten seiner Umwelt-Stiftung.
Gerne hätte man genaue Zahlen gehabt. Kosten, Aufwand der Veranstaltung - was bleibt am Ende des Abends unter dem Strich für di Caprios und Gorbatschows Stiftungen übrig?
""80 Prozent des Eintrittsgeldes geht an die Charity, es ist auch festgelegt an wen, die Zahlen sind auch bekannt. Und 100 Prozent der Auktion geht an die Charity. So ist das also ein festgelegtes Modell, das jedes Jahr öffentlich testiert wird. Und seit wir seit zwei Jahren noch eine Stiftung sind, unterliegen wir natürlich einer besonderen Aufsicht und Kontrolle","
sagt Jaka Bizil auf Nachfragen.
Aber die Pressedamen zucken nur mit den Schultern. Von zwei Millionen für UNICEF kann man in den vielen Presseunterlagen lesen. Eingenommen - im letzten Jahr oder seit Bestehen der Veranstaltung? Wieder Achselzucken. Dafür stimmt der Glamourfaktor - vor und hinter den Kulissen. Catherine Deneuve gehört zum Präsidium, und noch mehr Filmprominenz. Einer allerdings wollte nicht mehr dabei sein: Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.
""Ich möchte nicht, dass das vermischt wird - das war ja einmal eine Charity-Veranstaltung für die armen Menschen in dieser Welt, und das ist ja auch toll - aber jetzt wird das immer mehr zu einer Veranstaltung, bei der Leute ausgezeichnet werden für ihr hervorragendes Tun. Ich will damit einfach nichts tun haben. Und ich will vor allen Dingen auch nicht, dass damit geworben wird, dass das eine Berlinale-Veranstaltung ist."
Nein! "Cinema for Peace" ist ganz bestimmt keine Berlinale Veranstaltung, sondern vor allem eine Veranstaltung von und für die Sponsoren - deren Logos überall kleben, und natürlich für Jaka Bizil. Welcher Konzertveranstalter kann sich schon mit solch einer glamorösen Veranstaltung im Portfolio bei Kunden bewerben?
Tue Gutes und rede vor allem sehr laut darüber: "Cinema for Peace" zeigt, wie das funktioniert.
"Natürlich trägt dieses 'Cinema for Peace' zu Frieden und Gerechtigkeit bei."
Meint zum Beispiel Bob Geldof. Rocker mit einem Herzen aus Gold und Profi, was Wohltätigkeitsgalas anbetrifft.
"Immerhin drei Minister sind da und einer der einflussreichsten Politiker der Weltgeschichte, um ganz besondere Filme auszuzeichnen. Das ist das einzige Festival, das ich kenne, bei dem es weder um Kassenerfolg noch um Kunst geht."
Sondern - um nichts weniger als den Weltfrieden. So das Credo von Veranstalter Jaka Bizilj. Der Konzertveranstalter, der ansonsten massenwirksame Johann-Strauß-Konzerte oder Classic-OpenAirs organisiert, lädt seit sieben Jahren zu seiner 'Cinema for Peace'-Gala : Für 1000 Euro aufwärts dürfen zahlende Gäste dieses Mal zwei Tische entfernt von Bob Geldof, Ben Kinsley oder Leonardo di Caprio Brandenburger Jungrind und Ziegenkäse am Holzspieß verspeisen.
Davor und danach Preise für die wertvollste Dokumentation und die "inspiriernden Filme des Jahres". Der Duft von Polenta und Spitzmorcheln liegen in der Luft, als der Höhepunkt naht: Michael Gorbachow klettert mühsam die Stufen zur Bühne herauf.
"Thank you for your initiative","
bedankt sich der russische Ex-Staatschef. Dann übergibt er den "International Green Film Award" an Leonardo die Caprio. Der spricht über die Verantwortung Hollywoods und bedankt sich artig für den Galaerlös zugusten seiner Umwelt-Stiftung.
Gerne hätte man genaue Zahlen gehabt. Kosten, Aufwand der Veranstaltung - was bleibt am Ende des Abends unter dem Strich für di Caprios und Gorbatschows Stiftungen übrig?
""80 Prozent des Eintrittsgeldes geht an die Charity, es ist auch festgelegt an wen, die Zahlen sind auch bekannt. Und 100 Prozent der Auktion geht an die Charity. So ist das also ein festgelegtes Modell, das jedes Jahr öffentlich testiert wird. Und seit wir seit zwei Jahren noch eine Stiftung sind, unterliegen wir natürlich einer besonderen Aufsicht und Kontrolle","
sagt Jaka Bizil auf Nachfragen.
Aber die Pressedamen zucken nur mit den Schultern. Von zwei Millionen für UNICEF kann man in den vielen Presseunterlagen lesen. Eingenommen - im letzten Jahr oder seit Bestehen der Veranstaltung? Wieder Achselzucken. Dafür stimmt der Glamourfaktor - vor und hinter den Kulissen. Catherine Deneuve gehört zum Präsidium, und noch mehr Filmprominenz. Einer allerdings wollte nicht mehr dabei sein: Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.
""Ich möchte nicht, dass das vermischt wird - das war ja einmal eine Charity-Veranstaltung für die armen Menschen in dieser Welt, und das ist ja auch toll - aber jetzt wird das immer mehr zu einer Veranstaltung, bei der Leute ausgezeichnet werden für ihr hervorragendes Tun. Ich will damit einfach nichts tun haben. Und ich will vor allen Dingen auch nicht, dass damit geworben wird, dass das eine Berlinale-Veranstaltung ist."
Nein! "Cinema for Peace" ist ganz bestimmt keine Berlinale Veranstaltung, sondern vor allem eine Veranstaltung von und für die Sponsoren - deren Logos überall kleben, und natürlich für Jaka Bizil. Welcher Konzertveranstalter kann sich schon mit solch einer glamorösen Veranstaltung im Portfolio bei Kunden bewerben?
Tue Gutes und rede vor allem sehr laut darüber: "Cinema for Peace" zeigt, wie das funktioniert.