Tumor beim Tasmanischen Teufel entschlüsselt
Zumindest etwas mehr als die bloße Hoffnung, dass der Krebs sich einfach nicht mehr weiter unter den Teufeln ausbreitet, versprechen die Ergebnisse, die Zellbiologen aus Australien im Fachmagazin "Science" veröffentlicht haben. Sie können nun erklären, woher die Krankheit stammt und vielleicht führen ihre Ergebnisse auch zu einem Impfstoff, der vor dem Krebs schützen kann.
Bisher bleibt den Tierschützern auf Tasmanien nur, gesunde Teufel einzufangen und in Gehegen vor dem Tumor zu schützen oder gesunde Populationen mit Zäunen von kranken Tieren zu trennen. Findet sich kein Gegenmittel, das vor Ansteckung schützt, wird es den Tasmanischen Teufel trotzdem wahrscheinlich schon in wenigen Jahrzehnten nur noch in Gefangenschaft geben.
Doch um solch ein Gegenmittel zu finden, muss man den seltsamen Tumor erst einmal besser verstehen. Ein Forscherteam um Elizabeth Murchison an der Australian National University in Canberra ist dabei nun einen wichtigen Schritt weiter gekommen.
"In den Tumoren kommen Eiweiße vor, die normalerweise nur in sogenannten Schwann-Zellen vorkommen. Das sind Zellen, die zum Nervensystem gehören und die eigentlichen Nervenzellen einhüllen und schützen."
Erklärt die Biologin im Podcast des Fachmagazin Science. Sie schließt daraus, dass der Krebs vermutlich einmal aus solchen Schwann-Zellen entstanden ist. Genauer gesagt, stamme der Tumor wahrscheinlich von einem einzigen Individuum ab, denn die Geschwüre sind bei allen befallenen Tieren genetisch fast identisch.
Wie und warum sich diese gesunden Zellen in den tödlichen Krebs verwandelt haben, sei zwar noch völlig rätselhaft, erklärt die Forscherin. Trotzdem, die Erkenntnis lässt sich nutzen:
"Das Wichtigste: Unser Ergebnis führt zu einem diagnostischen Test für die Krankheit. Tasmanische Teufel sind anfällig für eine Reihe von Krebsarten, und manchmal ist es schwierig, diese Krebsarten von dem übertragbaren Tumor zu unterscheiden. Jetzt da wir wissen, dass diese Schwann-Zell-Proteine spezifisch für diesen Krebs sind, können wir sie als Erkennungsmarker nutzen."
Gefährlich erkrankte Tiere können nun also eindeutig erkannt und dann isoliert werden.
In der freien Natur wird der Tumor von Tier zu Tier weitergegeben, wenn sich die Tiere gegenseitig beißen. Und das geschieht bei tasmanischen Teufeln nicht nur, wenn sie miteinander kämpfen, sondern auch bei der Paarung: Die Männchen beißen das Weibchen ihrer Wahl mehrfach in Nacken und Gesicht und halten es so fest.
Mit fatalen Folgen - Die Gesichtstumore werden nämlich nach einiger Zeit bröselig, einzelne Zellen lösen sich, gelangen in den Mund der kranken Tiere, und von dort beim Biss in noch gesunde Tiere. Dann setzen sie sich im frisch infizierten Körper fest und beginnen zu wuchern.
Verwunderlich ist für die Forscher, warum das Immunsystem der Tiere die fremden Zellen nicht als fremd erkennt und abstößt, denn eigentlich ist der Krebs nichts anderes als versehentlich übertragenes Gewebe. Als Nächstes will das Team um Elizabeth Murchison deshalb nach feinen genetischen Unterschieden zwischen Krebszellen und gesunden Tierzellen suchen. Ihr Ziel ist ein Impfstoff, der das Immunsystem der Tiere darauf trainiert, den Tumor abzustoßen.
"Es wäre fantastisch, wenn wir eine Methode hätten, um zu verhindern, dass sich die Krankheit in freier Wildbahn ausbreitet. Ich hoffe, dass unsere Ergebnisse dazu einen Beitrag leisten."
Doch um solch ein Gegenmittel zu finden, muss man den seltsamen Tumor erst einmal besser verstehen. Ein Forscherteam um Elizabeth Murchison an der Australian National University in Canberra ist dabei nun einen wichtigen Schritt weiter gekommen.
"In den Tumoren kommen Eiweiße vor, die normalerweise nur in sogenannten Schwann-Zellen vorkommen. Das sind Zellen, die zum Nervensystem gehören und die eigentlichen Nervenzellen einhüllen und schützen."
Erklärt die Biologin im Podcast des Fachmagazin Science. Sie schließt daraus, dass der Krebs vermutlich einmal aus solchen Schwann-Zellen entstanden ist. Genauer gesagt, stamme der Tumor wahrscheinlich von einem einzigen Individuum ab, denn die Geschwüre sind bei allen befallenen Tieren genetisch fast identisch.
Wie und warum sich diese gesunden Zellen in den tödlichen Krebs verwandelt haben, sei zwar noch völlig rätselhaft, erklärt die Forscherin. Trotzdem, die Erkenntnis lässt sich nutzen:
"Das Wichtigste: Unser Ergebnis führt zu einem diagnostischen Test für die Krankheit. Tasmanische Teufel sind anfällig für eine Reihe von Krebsarten, und manchmal ist es schwierig, diese Krebsarten von dem übertragbaren Tumor zu unterscheiden. Jetzt da wir wissen, dass diese Schwann-Zell-Proteine spezifisch für diesen Krebs sind, können wir sie als Erkennungsmarker nutzen."
Gefährlich erkrankte Tiere können nun also eindeutig erkannt und dann isoliert werden.
In der freien Natur wird der Tumor von Tier zu Tier weitergegeben, wenn sich die Tiere gegenseitig beißen. Und das geschieht bei tasmanischen Teufeln nicht nur, wenn sie miteinander kämpfen, sondern auch bei der Paarung: Die Männchen beißen das Weibchen ihrer Wahl mehrfach in Nacken und Gesicht und halten es so fest.
Mit fatalen Folgen - Die Gesichtstumore werden nämlich nach einiger Zeit bröselig, einzelne Zellen lösen sich, gelangen in den Mund der kranken Tiere, und von dort beim Biss in noch gesunde Tiere. Dann setzen sie sich im frisch infizierten Körper fest und beginnen zu wuchern.
Verwunderlich ist für die Forscher, warum das Immunsystem der Tiere die fremden Zellen nicht als fremd erkennt und abstößt, denn eigentlich ist der Krebs nichts anderes als versehentlich übertragenes Gewebe. Als Nächstes will das Team um Elizabeth Murchison deshalb nach feinen genetischen Unterschieden zwischen Krebszellen und gesunden Tierzellen suchen. Ihr Ziel ist ein Impfstoff, der das Immunsystem der Tiere darauf trainiert, den Tumor abzustoßen.
"Es wäre fantastisch, wenn wir eine Methode hätten, um zu verhindern, dass sich die Krankheit in freier Wildbahn ausbreitet. Ich hoffe, dass unsere Ergebnisse dazu einen Beitrag leisten."