TV-Debatte

Eindeutiger Punktsieg für Clinton

Hillary Clinton (R) und Donald Trump kurz vor dem TV-Duell.
Vorne Hillary Clinton, hinten Donald Trump: So ist auch die Kommentierung des US-Wahlkampfes der Medien. © dpa / picture alliance / EPA / ANDREW GOMBERT
Thilo Kößler im Gespräch mit Liane von Billerbeck |
Hillary Clinton hat das erste TV-Duell gegen Donald Trump gewonnen: Das zeigen erste Umfragen und die Kommentare der internationalen Medien. Nur auf einem Feld konnte der US-Republikaner überzeugen.
"Reizbar, dünnhäutig und unbeherrscht." Das Urteil unseres US-Korrespondenten Thilo Kößler über Donald Trumps Auftritt im ersten TV-Duell gegen Hillary Clinton fällt vernichtend aus. Beide hatten sich am Montagabend ein teils hart geführtes TV-Duell geliefert - an dessen Ende der Republikaner das vorherrschende Bild von ihm bestätigte.
So kommt Kößler nach dem 90-minütigen Duell auch zu dem Schluss: "Der Punktsieg ging ganz eindeutig an Hillary Clinton." Internationale Medien kommentierten dies ähnlich. Und auch die Zuschauer sahen in ersten Umfragen die Demokratin vorne.
Nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN waren nur 27 Prozent der Meinung, Donald Trump habe das Aufeinandertreffen für sich entschieden, 62 Prozent votierten für Clinton.

Solide Argumentation bei der Wirtschaftspolitik

Beide Kandidaten gerieten in dem Duell unter anderem bei Themen wie internationaler Handel und der Integration der afroamerikanischen Minderheit aneinander.
Trump habe lediglich in der ersten halben Stunde bei der Darstellung seines Wirtschaftsprogrammes "eine ganz gute Figur gemacht", kommentiert unser US-Korrespondent.
Doch Clinton habe es sehr schnell geschafft, ihn "mit gezielten Angriffen so aus dem Konzept zu bringen, dass Donald Trump fast nicht mehr in der Lage war, konsile Sätze zu bilden". Trump habe schließlich ein "klägliches Bild" abgegeben.
Die Higlights im Überblick:
Wo ist US-Präsident Barack Obama geboren?
Donald Trump konnte am Montagabend nicht glaubhaft aus der Welt räumen, dass er das Gerücht gestreut habe, Barack Obama sei außerhalb der USA geboren. Er verhedderte sich in seiner Antwort und so hatte Clinton die Möglichkeit, ihn zu attackieren: Seine politische Karriere habe Trump mit einer rassistischen Attacke begonnen.
Veröffentlicht Trump nun seine Steuererklärung?
"Irgendetwas versteckt er", warf Clinton Trump vor. Der berief sich erneut darauf, dass ihm seine Anwälte von einer Veröffentlichung abraten. Warum, kann er jedoch nicht überzeugend begründen. Aber...
Clinton soll 33.000 E-Mails veröffentlichen
... Trump versprach: Er veröffentlicht seine Steuererklärung, wenn Clinton dafür die 33.000 E-Mails publik mache, die sie als Außenministerin über einen privaten Server gesendet hat und die noch nicht vom FBI aufgefunden werden konnten. Die US-Demokratin gab kurz und bündig zu: "Ich habe einen Fehler gemacht."
So endete die Debatte
"Ich werde das Ergebnis dieser Wahl auf jeden Fall mittragen." Das war Clintons Schlussatz. Und Trump fand diese überraschenden Worte: "Wenn sie gewinnt, werde ich sie uneingeschränkt unterstützen."
(mcz)
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