TV-Preis

    Grimme-Institut nominiert Raab – und ehrt den "Tatort"

    Deutschlands bekanntester Fernsehpreis wird in diesem Jahr 50. Nun stehen die Grimme-Nominierungen fest. Schon jetzt können sich die Macher der "Tatort"-Krimis freuen – und auch TV-Entertainer Stefan Raab darf sich Hoffnung auf einen Preis machen.
    Das Grimme-Institut hat die Nominierten für den 50. Grimme-Preis bekannt gegeben. Insgesamt gibt es 62 Nominierungen für zwölf Auszeichnungen. Die größe Mehrzahl der Nominierungen geht an die Öffentlich-Rechtlichen, darunter die NDR-Doku "Geheimer Krieg", die Sitcom "Lerchenberg" und der ZDF-Mehrteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" über den Zweiten Weltkrieg.
    Von den Privatsendern forderte der Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammmann, mehr Mut zu Neuem. Es sei bedauerlich, dass die Privaten vor allem aus dem Ausland eingekaufte Formate und kaum noch Innovatives im Programm hätten, sagte Kammann bei der Bekanntgabe der Nominierungen. Die Sender müssten mehr Geld in Eigenproduktionen investieren.
    Der "Tatort" - das letzte TV-Lagerfeuer
    Schon jetzt freuen dürfen sich die Macher der "Tatort"-Krimis, die Reihe wird in diesem Jahr mit der "Besonderen Ehrung" des Deutschen Volkshochschulverbands ausgezeichnet. Der "Tatort" sei "zum letzten Fernseh-Lagerfeuer geworden, das generationsübergreifend die Zuschauer mehr als nur in den Bann schlägt“, heißt es in der Begründung. Das Format sei ein Spiegel der bundesrepublikanischen Entwicklungen und Befindlichkeiten. Nominiert für einen Preis sind außerdem zwei einzelne "Tatort"-Folgen – "Borowski und der Engel" (NDR) und "Angezählt" (ORF).
    Auch ProSieben-Entertainer Stefan Raab darf sich Hoffnung auf einen Preis machen. Für seine Moderation des Kanzlerduells vor der Bundestagswahl ist er für die Kategorie Unterhaltung/Spezial nominiert.
    Tele 5 glänzt mit Außenseiterproduktionen
    Gleich dreimal nominiert ist der private Nischensender Tele 5: Oliver Kalkofes Sendung "Nichtgedanken", das Musikformat "Playlist - Sound of my Life" und Tele-5-Programmgestalter Kai Blasberg, der Chancen auf einen Spezialpreis hat. "Bei Tele 5 hat sich eine ganze Kultur von Außenseiterproduktionen etabliert", heißt es in der Begründung.
    Vergeben werden die Grimme-Preise am 4. April im Theater Marl. Der Preis ist nach Adolf Grimme benannt, der von 1948 bis 1956 Generaldirektor des damaligen Nordwestdeutschen Rundfunks war.
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