TV-Satire "Frust - Das Magazin"

Olli Dittrich hoch zehn

09:51 Minuten
Schauspieler Olli Dittrich in der Rolle des Gesundheitsexperten Dr. Gregor Holz in der Fernsehsatire "Frust - Das Magazin".
Wandlungsfähig: In "Frust - Das Magazin" spielt Olli Dittrich alle Hauptrollen selbst, auch die des Gesundheitsexperten Dr. Gregor Holz. © WDR / beckground tv / Beba Lindhorst
Olli Dittrich im Gespräch mit Vladimir Balzer |
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In seiner neuen Fernsehsatire "Frust – Das Magazin" nimmt Olli Dittrich die deutsche TV-Realität mit Magazinen wie "Stern-TV" oder "Monitor" aufs Korn. Damit wolle er die Aufmerksamkeit für Fake News schärfen, sagt der Schauspieler und Komiker.
Seit zehn Jahren persifliert der Comedian Olli Dittrich immer kurz vor Weihnachten ein Fernsehgenre. In diesem Jahr ist das Reportage-Format dran: Magazine wie "Exklusiv", "Stern-TV", "Titel, Thesen, Temperamente" oder auch "Aspekte", "Plusminus" und "Monitor" werden in "Frust - Das Magazin" liebevoll durch den Kakao gezogen. "Es war Zeit, das mal zu machen", meint Dittrich.

Sechs Rollen verkörpert Dittrich

Dabei spielt Olli Dittrich alle Hauptrollen selbst, unterstützt wird er von Gästen wie Schauspielerin Sibel Kekilli, Tierfilmer Andreas Kieling, Boxer Axel Schulz oder Sänger Marius Müller-Westernhagen. "Das finde ich das Besondere daran, dass ich alle Figuren spiele, aber trotzdem reale Personen in die Geschichten verwoben werden", sagt der 63-Jährige. Der Komiker kann seine Wandlungsfähigkeit voll ausleben. Neben dem Moderator des Magazins spielt Dittrich sechs weitere Figuren.
Dabei stellt der Satiriker durch die Parodie ganz grundsätzliche Fragen ans Fernsehen, aber auch an Medien generell: "Wie berichte ich über wen, warum überhaupt? Und in welcher Form ziehe ich den nach vorne an die Front und arbeite mich an dem ab?" Aber auch: "Was kann man glauben? Wie tendenziös kann eine Kolportage sein?"

Bewusstsein für Fake News schärfen

Ein wichtiger Schritt, um Fake News zu entgehen, sei die Wahl der Informationsquelle. "Ich versuche, mich nicht im Internet zu informieren, also zumindest nicht in Foren, in denen Informationen tendenziös weitergetragen werden", so Dittrich: "Ich bleib da ganz klassisch bei der ‚Süddeutschen‘ oder bei der ‚FAZ‘ oder bei der ‚Zeit‘."
Mit "Frust - Das Magazin" möchte der Comedian auf der einen Seite das Bewusstsein für Fake News schärfen: "Wobei ich mir jetzt da auf der anderen Seite auch keine großen Illusionen mache. Wirklich etwas verändern kann man mit so was gar nicht so leicht und das ist auch nicht primär die Ambition", meint Dittrich.

"Frust - Das Magazin", Erstsendedatum: 19. Dezember, 23.45 Uhr im Ersten.

(beb)
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