Twitter als Lightshow

Von Jörg Schieb |
Wer sich über die allgemeine Stimmungslage während der Olympischen Spiele informieren will, kann sich im Web eine twitter-gesteuerte Lightshow ansehen. Außerdem haben wir jeweils einen neuen Surftipp für Comic- und Filmfans.
Twitter-User steuern Light-Show
Das "London Eye" ist längst zu einer Art Wahrzeichen der britischen Hauptstadt geworden. Während der Olympischen Spiele ist das beeindruckend wirkende Riesenrad an der Themse auch eine Art Stimmungsbarometer der Nation. Denn hier gibt es jeden Abend eine mehrere Minuten lange Light-Show. Wie die ausfällt, das bestimmen ab sofort die Twitter-User im Vereinigten Königreich.

Unter www.springhin.de/london2012 kann man Details erfahren: Jeden Tag ermittelt ein komplexer Algorithmus die Stimmungslage der britischen Twitter-User. Dazu werden alle Tweets, alle Twitter-Nachrichten, die sich auf die Olympischen Spiele beziehen, genauestens analysiert. Freude über errungene Medaillen oder Frust über verpasste Chancen? Dem Computerprogramm entgeht keine Wortmeldung und ermittelt die Stimmung jedes Tweets. Am Ende entsteht ein Durchschnittswert, die "Energy of the Nation", die Energie der Nation.

Ein Team aus Wissenschaftlern, spezialisiert auf das Erkennen und Visualisieren von Stimmungen in Kurznachrichten arbeitet zusammen, um Abend für Abend ein möglichst eindrucksvolles Spektakel hinzubekommen.

Je nach Stimmung ändert sich die Licht-Show am London Eye: Farbe, Tempo und Rhythmus des Lichtspiels variiert, je nachdem, was die Menschen twittern. Und weil nicht jeder abends vor dem London Eye stehen und die Lichteffekte beobachten kann, kann man auf der Website auch Videos der Licht-Shows sehen, von jedem einzelnen Tag.

www.springhin.de/london2012 - Twitter-User steuern Light-Show


Pixton: Comics zeichnen ganz ohne Talent
Ein gut gemachter Comicstrip erzählt eine Geschichte in wenigen Bildern. Gerne auch schon mal witzig oder bissig. Wer selbst mal einen Comic zeichnen möchte, der braucht, neben einer Portion Talent, reichlich Übung und Fingerspitzengefühl.

Doch damit ist nicht jeder gesegnet. Macht nichts, denn jetzt kann wirklich jeder Comicstrips zeichnen – am Computer. Unter www.pixton.com gibt's eine Art interaktiven Comic-Baukasten, mit dem sich im Handumdrehen Bilderstrecken erstellen lassen.

Ein Klick hier, ein Klick dort – schon ist das nächste Comicbild fertig. Wer mag, kann vorbereitete Charaktere, Gegenstände und sogar komplette Szenen verwenden – und seine Figuren dort einbauen. Das Schöne an Pixton: Man erstellt seine Figuren nur einmal und kann sie dann für jedes Bild leicht abwandeln.

So lassen sich Figuren mit passenden Gesichtsausdrücken versehen, die Proportionen und das Aussehen von Körperteilen ändern oder Gegenstände beliebig einfärben. Auch Perspektive, Größe, Schärfe und Eigenschaften praktisch aller Dinge, die im Bild zu sehen sind, kann der Besucher anpassen.

Die Vielzahl an Möglichkeiten ist faszinierend. Es scheint, als hätten die Entwickler von pixton.com an alles Wichtige gedacht. Fertige Comicstrips lassen sich bei Facebook, Twitter und Co. veröffentlichen oder in die eigene Webseite einbetten. Wer mehr will, etwa die Strips ausdrucken oder eigene Fotos in die Strips einbauen, der muss den kostenpflichtigen Dienst von Pixton benutzen. Die wichtigsten Features stehen aber schon in der kostenlosen Variante bereit.
www.pixton.com - Comics selbst gemacht


Dabei sein in Hollywood
Normalerweise bekommt man als Filmfan nicht viel davon mit, wie ein Film entsteht: Er wird gedreht – und kommt irgendwann in die Kinos. Hinterher kann man sich noch ein "Making of" mit ein paar Eindrücken vom Set anschauen. Das war's.

Das ist beim neuen Blockbuster "Move on" anders. Hier kann man mehr oder weniger live dabei sein, wie der Film entsteht – und sogar Einfluss darauf nehmen. Nahezu täglich gibt es Infos und Fotos vom Set, kurze Filmausschnitte, Hintergrundinfos und auch kurze Interviews mit Darstellern und Regisseur Asger Leth. All das gibt es unter www.move-on-film.de

Man kann sich aber nicht nur informieren, sondern auch mitmachen. Die User können zum Beispiel über Details in Filmszenen abstimmen: Welches Plakat soll zu sehen sein, welche Filmmusik ist passend? Und wer schon immer mal in einem großen Filmprojekt dabei sein wollte: Hier besteht die realistische Chance dazu. Die User können sich für einen kleinen Auftritt bewerben.

Da sind überzeugende Argumente gefragt. Darum reicht es nicht, sich einfach online zu bewerben... Wer eine Chance bekommen will, muss auch ein eigenes Video drehen, möglichst cool und einfallsreich – und es auf move-on-film.de hochladen.

Türsteher, Bedienung, Skateboarder, lebendes Denkmal – es gibt verschiedene Filmrollen, auf die man sich bewerben kann. Wer mag, kann aber auch versuchen, ein Foto von sich im Film zu bekommen, das eigene Auto als Fluchtwagen, der eigene Song als Teil des Soundtracks, ein Graffiti – die Produzenten des Films haben sich einiges einfallen lassen. Der erste interaktive Hollywood-Film überhaupt!

www.move-on-film.de - Dabei sein in Hollywood