Typisch deutsch: No-Go-Areas

Angsträume in Deutschland

Regenwolken über einer Straße
Dunkle Regenwolken über einer Straße. © picture alliance/dpa/Foto: Patrick Pleul
Von Matthias Baxmann |
Im allgemeinen Sprachgebrauch gelten No-Go-Areas als Orte, an denen man sich aus Angst vor Gewalt fern halten sollte. Auslandskorrespondenten aus Irland, dem Iran und Taiwan haben ihre eigenen Erfahrungen dazu in Deutschland gemacht.
Derek Scalli aus Irland:
Ich finde No-Go-Areas in Deutschland verdienen dieses Wort nicht, weil die Spalte zwischen arm und reicht nicht so drastisch ist wie in anderen Ländern. In Deutschland ist der gesellschaftliche Zusammenhalt größer als in anderen Ländern. Und dieser Zusammenhalt ist das Gegengift gegen No-Go-Areas.

Oliver Towfigh Nia aus dem Iran
In vielen ostdeutschen Städten hat man jetzt Angst raus zu gehen, wenn man schwarzhaarig ist und vielleicht noch einen Akzent hat, weil Du nicht weißt, ob Du von Neonazis eine auf die Schnauze bekommst.

Yu-li Lin aus Taiwan
Ich habe Deutschland bereist, auch Ostdeutschland, von dem gesagt wurde, dass die Menschen Ausländern gegenüber reserviert sind. Ich habe da nie ein Problem gehabt, für mich gibt es hier keine No-Go-Areas. Ich war auch mehrmals in der Sächsischen Schweiz und die Leute dort sind sehr freundlich. Aber die Fremdenfeindlichkeit gegenüber den Flüchtlingen in dieser Gegend hat mich sehr bestürzt.

Unsere Serie "Typisch deutsch" wird an jedem Donnerstag um 17.50 Uhr in der Sendung "Studio 9" ausgestrahlt. Die Autoren Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt haben Korrespondenten aus rund 30 Ländern zu ihren Erfahrungen befragt. Dazu ist auch das Buch "Typisch deutsch" im Holiday Verlag erschienen. Sie erreichen uns unter:
Typisch.deutsch@deutschlandfunkkultur.de

© Holiday Verlag
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