Unsere Serie "Typisch deutsch" wird an jedem Donnerstag um 17.50 Uhr in der Sendung "Studio 9" ausgestrahlt. Die Autoren Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt haben Korrespondenten aus rund 30 Ländern zu ihren Erfahrungen befragt. Dazu ist auch das Buch "Typisch deutsch" im Holiday Verlag erschienen. Sie erreichen uns unter:
typisch.deutsch@deutschlandfunkkultur.de
"Es ist plötzlich alles tot"
Die Sperrstunde gibt es auch in anderen Ländern - zum Beispiel in Irland, wo man in kurzer Zeit so viel trinkt, wie es geht. Dennoch sagen viele Auslandskorrespondenten über die Sperrstunde: "Das ist so ein deutsches Ding."
Derek Scalli aus Irland:
"Es gibt so wunderbare deutsche Begriffe und dazu gehört die Sperrstunde. Dass es zumindest in Berlin keine Sperrstunde gibt, finde ich eine sehr positive Entwicklung, weil der Staat sagt: Okay, wenn Sie es übertreiben wollen, bitteschön, aber wir sind dafür nicht verantwortlich! In Irland hat man eine Sperrstunde, und die Leute versuchen, in der wenigen Zeit, die ihnen bleibt, so viel zu trinken, wie es geht. Dann verlieren sie die Kontrolle, und das geht alles nach hinten los."
"Es gibt so wunderbare deutsche Begriffe und dazu gehört die Sperrstunde. Dass es zumindest in Berlin keine Sperrstunde gibt, finde ich eine sehr positive Entwicklung, weil der Staat sagt: Okay, wenn Sie es übertreiben wollen, bitteschön, aber wir sind dafür nicht verantwortlich! In Irland hat man eine Sperrstunde, und die Leute versuchen, in der wenigen Zeit, die ihnen bleibt, so viel zu trinken, wie es geht. Dann verlieren sie die Kontrolle, und das geht alles nach hinten los."
Tejan Lamboi aus Sierra Leone:
"Bei uns in Sierra Leone gibt es keine Sperrstunde, man feiert so lange man will. Aber hier in Deutschland, zum Beispiel in Bonn, man will weggehen und nach einer bestimmten Uhrzeit sind die ganzen Kneipen zu, und es ist plötzlich alles tot. Ich glaube, das ist so ein deutsches Ding. Doch diese Spätkaufkultur, wo die Leute dann Stühle vor ihrem Laden haben und die Leute sitzen und trinken können, das finde ich schön, dass es so was hier gibt."
"Bei uns in Sierra Leone gibt es keine Sperrstunde, man feiert so lange man will. Aber hier in Deutschland, zum Beispiel in Bonn, man will weggehen und nach einer bestimmten Uhrzeit sind die ganzen Kneipen zu, und es ist plötzlich alles tot. Ich glaube, das ist so ein deutsches Ding. Doch diese Spätkaufkultur, wo die Leute dann Stühle vor ihrem Laden haben und die Leute sitzen und trinken können, das finde ich schön, dass es so was hier gibt."
Akiko Yamahita aus Japan:
"Als ich noch in Göttingen wohnte, stand da Polizeistunde, 11 Uhr abends. Ich musste erstmal fragen, was das überhaupt ist. Dann sei Schluss, sagte man mir, doch danach war dieses Lokal trotzdem immer weiter geöffnet. Ich glaube, in Japan gibt es keine Polizeistunde, da machen die Lokale im Vergleich zu Deutschland sowieso sehr früh zu, so gegen 22.00 Uhr."
"Als ich noch in Göttingen wohnte, stand da Polizeistunde, 11 Uhr abends. Ich musste erstmal fragen, was das überhaupt ist. Dann sei Schluss, sagte man mir, doch danach war dieses Lokal trotzdem immer weiter geöffnet. Ich glaube, in Japan gibt es keine Polizeistunde, da machen die Lokale im Vergleich zu Deutschland sowieso sehr früh zu, so gegen 22.00 Uhr."