"Atmosphäre wie auf einem Friedhof"
Picknickende Eltern oder Kartenspielende Großeltern vermissen die Auslandskorrespondenten aus dem Iran und Brasilien auf deutschen Spielplätzen. Der mexikanische Kollege dagegen findet es toll, dass es hier überhaupt so viele gibt.
Yaotzin Botello aus Mexiko:
"Ich finde toll, dass es in Deutschland so viele Spielplätze gibt. Wo ein Gebäude steht, muss es auch einen Spielplatz geben. Sie werden nach deutschen Vorschriften gebaut und sind auch meistens in Ordnung. Bei uns in Mexiko gibt es nicht so viele Spielplätze. Man muss die Kinder immer ins Auto setzen und in einen Park fahren, in der Hoffnung, einen Spielplatz zu finden, wo nicht alles verrostet ist."
Oliver Towfigh Nia aus dem Iran:
"Die Atmosphäre auf deutschen Spielplätzen ist wie auf einem Friedhof. Man hat hier zwei Stunden am Nachmittag, wo die Kinder dort spielen und dann ist es ab sieben Uhr still, tote Hose. Das Tolle hier ist aber, dass die Kinder nicht für das Schaukeln oder die Rutsche Schlange stehen müssen. Im Iran stehen sie dafür manchmal eine halbe, dreiviertel Stunde an. Dort sind die Spielplätze immer voll, und die Eltern machen Picknick um den Spielplatz herum, und die Kinder sitzen dann da bis zwei, drei Uhr morgens und spielen."
Fatima Lacerda aus Brasilien:
"Wenn ich Kinder hätte, wäre das für mich eine ziemliche Zumutung, hier mit ihnen auf einen Spielplatz zu gehen. Dort hocken zu viele Hunde und allerlei Verrückte herum. Außerdem müsste es hier mehr Spielplätze mit phantasievollen Geräten geben, damit die Kinder etwas entdecken können. Bei uns in Brasilen geht der Austausch auf dem Spielplatz weit über das Mutter-Kind-Verhältnis hinaus. Da sind dann auch die Omas und Opas, die da jeden Nachmittag Karten spielen."