"In der kleinsten Stadt gibt es ein Theater"
Bühnen, auf denen gesellschaftliche Konflikte ausgetragen werden, oder Theater, die vom Staat gefördert werden, und einen Streit wie den um die Intendanz der Volksbühne – das finden die Auslandskorrespondenten in Deutschland bemerkenswert.
Yaotzin Botello aus Mexiko:
"Das Typische an Deutschland ist, dass es in der kleinsten Stadt ein Theater gibt und vor allem, dass die Kultur von der Stadt, vom Staat gefördert wird. Das gibt es in Mexiko nicht. Kultur wird beiseite geschoben. Sie wird sogar vergessen."
Deborah Cole aus den USA:
"Die Theaterlandschaft in Deutschland finde ich unheimlich lebendig. Die Theater sind voll, und es gibt so viele verschiedene. Man braucht nur diesen Streit um die Volksbühne anzuschauen, um zu sehen, wie wichtig das Thema ist und dass es eine Symbolkraft hat. Es steht für gewisse Werte. Das war wirklich etwas, wo ich gesagt habe, das ist Deutschland!"
Yu-li Lin aus Taiwan:
"Ich finde die deutsche Theaterlandschaft einzigartig. Ich gehe sehr gerne ins Theater, weil ich dort Deutsch lernen kann. Da wird richtig gutes Deutsch gesprochen. Außerdem werden dort auf der Bühne viele gesellschaftliche Konflikte ausgetragen. Wir haben in Taiwan auch Theater aber die sind nicht so lebendig, es gibt nicht so eine Szene wie in Deutschland, wo auch vieles vom Staat subventioniert wird. In einer Großstadt wie Taipeh, wo vier Millionen Menschen leben, gibt es nur vielleicht fünf Theater."