"Sind denn alle Erwachsenen reif genug zu wählen?"
Heute haben die Jüngsten die Gelegenheit zur Wahl gehabt. Bei der U18 Wahl konnten Kinder und Jugendliche, die noch nicht volljährig sind ihre Stimme abgeben. Michael Scholl vom Bundesjugendring hat die Wahl mitorganisiert.
Michael Scholl vom Bundesjugendring ist einer der Organisatoren der U18 Wahl. Und er ist besonders stolz darauf, dass Staatsangehörigkeit oder Wohnsitz völlig irrelevant für die Wahlteilnahme waren. Geheim und frei sollen Wahlen sein. Die U18 Wahl aber war "noch ein bisschen freier. Alle unter 18 können wählen. Es gibt keine Auflagen, keine Wählerverzeichnisse", meint Scholl.
Fast wie bei den Großen
Ergebnisse konnte Scholl auch mitteilen, haben doch die ersten Schulen diese bereits eingetragen: "Union stärkste Partei, dicht gefolgt von SPD und Grünen." Und eine Idee, wie sich das eventuell erklären lässt, dass die Konservativen bei den jungen Menschen so beliebt sind, hat Scholl auch:
"Ich glaube viele Kinder und Jugendliche kennen nur eine Kanzlerin. Die sind mit Angela Merkel geboren worden und leben mit Angela Merkel jetzt."
Doch besonders Nachhaltigskeitsthemen wie Umweltschutz, Klimaschutz und Tierschutz seien bei den U18 wichtig gewesen – daher auch das gute Abschneiden der Grünen: klar zweistellig. Aber auch die Frage nach guter Bildung treibe die Jugendlichen um.
Wählen ab 14
"Auch die Frage von 'friedlich und sicher leben'. Vielleicht hat die Union da Antworten, die verfangen", meint der Vertreter des Bundesjugendrings. Er fordert sogar eine Absenkung des Wahlalters auf 14 Jahre, denn in dem Alter seien genug junge Menschen gut informiert. Dass eventuell die nötige Reife fehlt, lässt er nicht gelten: "Sind denn alle Erwachsenen reif genug zu wählen?"
Wahlbedarf ist bei Kindern auf jeden Fall vorhanden. "Ich hatte heute noch einen Anruf von einer Mutter, die ein Wahllokal für ihren neunjährigen Sohn suchte, der unbedingt wählen wollte."