U21-Europameisterschaft
Die deutschen U21- Spieler haben bei der Europameisterschaft die Gelegenheit, die dunklen Prophezeiungen zur Zukunft des deutschen Fußballs ein wenig zu entkräften, meint Stefan Osterhaus. © dpa / picture alliance / Ralf Ibing
Noch nie war der DFB-Nachwuchs so wichtig
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Selten wurde kritischer auf die deutschen Fußballer bei einer U21-Europameisterschaft geschaut. Bei den Spielen gehe es neben dem Turniererfolg auch darum, schlechte Prognosen für den deutschen Männer-Profifußball zu widerlegen, meint Stefan Osterhaus.
Im Grunde ist die Sache ganz einfach. Selten wurde kritischer auf die jungen deutschen Fußballer geschaut, die zu einer U21-Europameisterschaft reisen.
Bei den Spielen in Georgien und in Rumänien geht es nicht nur um den Erfolg einer Generation, die sich etablieren möchte.
Es geht auch darum, die dunklen Prognosen zu widerlegen, die allenthalben zur Zukunft des deutschen Männer-Profifußballs aufgestellt werden. Rudi Völler, neuerdings Direktor des A-Nationalteams, hat sich damit hervorgetan. Er glaubt, dass es auf lange Sicht ziemlich düster für den deutschen Fußball aussehe.
Der deutsche Männerfußball steckt in einer Krise
Nun sind Prognosen ziemlich heikel, erst recht, wenn sie die Zukunft betreffen. Denn gerade im Fußball können sich die Dinge sehr schnell ändern.
Tatsache ist aber: Der deutsche Männerfußball ist in einer Krise, die Nationalmannschaft ist so schwach wie zuletzt vor 20 Jahren, als der Trainer Rudi Völler nach einem Vorrunden-Aus bei der Europameisterschaft 2004 die Brocken hinwarf.
Deutsches U21-Team zog mehrmals ins Finale ein
Insofern kann es gar nicht verwundern, dass die jungen Fußballer von Trainer Antonio di Salvo mehr denn je im Blickpunkt stehen. Zumal die deutsche U21 der Vergangenheit ein Erfolgsgarant war.
Unter Trainer Stefan Kuntz erreichte die Mannschaft dreimal in Serie das Finale, zweimal gewann sie den Titel.
Und das jeweils aus der Position des Außenseiters heraus. Und so ist es vielleicht keine Überraschung, dass Kuntz, der Erfolgstrainer, zwar davon spricht, dass er der Mannschaft allerhand zutraut, gleichzeitig aber vor überzogenen Erwartungen warnt.
Halbfinale als großer Erfolg
Vom Titel will er nicht sprechen. Ein Halbfinaleinzug wäre schon ein großer Erfolg für den ehemaligen Nachwuchstrainer.
Denn eines ist sicher: Auch bei diesem Turnier zählen die Deutschen nicht zu den Favoriten. Das sind vielmehr die Engländer, auf die die Deutschen in der Vorrundengruppe treffen.
Keine deutschen Supertalente in der Bundesliga
Die einst viel gerühmte deutsche Nachwuchsarbeit ist von anderen Nationen kopiert worden, vor allem die Engländer waren dabei eifrige und erfolgreiche Schüler.
Es sind keine deutschen Supertalente, mehr die in die Bundesligateams drängen. Aber genau darin liegt die Chance bei dieser U21-EM für den aktuellen Jahrgang.
Die Spieler haben nun die Gelegenheit, die dunklen Prophezeiungen zur Zukunft des deutschen Fußballs zumindest ein wenig zu entkräften.
