Udo Lindenberg wird 75

"Udo ist einfach unheimlich nett und zugewandt"

06:55 Minuten
Musiker Udo Lindenberg steht 2018 auf dem Rahschoner Mare Frisium neben der Elbphilharmonie.
Udo Lindenberg wohnt seit Jahren in Hamburg. Nun soll er Ehrenbürger der Stadt werden. © picture alliance / dpa / Georg Wendt
Susanne Gliffe im Gespräch mit Carsten Beyer |
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"Udo liebt die Menschen und die lieben ihn zurück." Das ist in Susanne Gliffes Film über Udo Lindenberg mehrfach zu hören. Sie hat ihn anlässlich des 75. Geburtstags des Musikers gedreht, und zwar, wie sie sagt, "als Filmemacherin und Fan".
Udo Lindenberg wird heute 75 Jahre alt und Filmemacherin Susanne Gliffe hat aus diesem Anlass mit ihrer Kollegin Coco Quast eine Doku über den Musiker für den NDR produziert. In "Udo Lindenberg – Keine Panik und immer mittendrin" kommen viele Weggefährten des Musikers zu Wort, Lindenberg selbst auch, allerdings nur in Archivaufnahmen.

Ganz persönliche Lindenberg-Momente

Gliffe erklärt, Lindenberg habe auf ihre Interview-Anfrage zu dem Projekt sehr um Verständnis gebeten und mitgeteilt, er sei jemand, der nicht so gerne in den Rückspiegel der Geschichte gucke, er schaue lieber nach vorne, berichtet die Filmemacherin. Corona habe natürlich auch eine Rolle gespielt, Lindenberg habe sich wohl auch ziemlich zurückgezogen.
"Im Prinzip hat es auch so ganz gut funktioniert, weil es ja viele O-Töne und Statements aus den ganzen unterschiedlichen Jahrzehnten von ihm gibt."
Gliffe betont, sie habe den Film "als Fan und Filmemacherin" gedreht. Sie kenne noch heute die ersten drei Lindenberg-Alben in- und auswendig. Sie habe Lindenberg schon sehr früh gehört, sagt Gliffe und schildert dann einen ihrer Lindenberg-Momente: Einmal sei er in ein Lokal spaziert und habe sich an das Schlagzeug der Band ihres Vaters gesetzt, der Jazzmusiker war.
"Das war für mich natürlich superaufregend, und vor Aufregung habe ich mich unter dem Tisch versteckt. Meine Mutter hat für mich ein Autogramm geholt, und Udo hat darauf geschrieben. 'Für Susanne – die kleine Panik.' Das war natürlich niedlich, und ist schon eine ganz süße Wortschöpfung."

Lindenberg liebt die Menschen

Gliffe glaubt, dass diese Freundlichkeit Lindenberg innewohne. Das Sympathische sei keineswegs nur Fassade: "Das bestätigen ja alle Interviewpartner und Freunde, die wir zu unserem Film interviewt haben: dass Udo einfach Udo ist."
Auch bei einem Essen mit etlichen Leuten, bei dem sie in jungen Jahren – persönlicher Lindenberg-Moment Nummer zwei – mal dabei gewesen sei, habe sie das so wahrgenommen: "Und dann stellte ich fest: Udo ist einfach unheimlich nett und sehr, sehr freundlich und zugewandt."
In dem Film hört man mehrmals den Satz: "Udo liebt die Menschen, und deshalb lieben ihn die Menschen auch zurück." Gliffe sagt, das sei Wahnsinn. "Ich habe das in meiner langen Zeit der Tätigkeit des Filmemachens in dieser Form noch nicht erlebt."
Natürlich seien beim Unterhaltungsfilm die Interviewpartner immer positiv gegenüber dem Protagonisten eingestellt: "Aber bei Udo Lindenberg war das so in jedem Interview, dass die Leute wirklich von ihm mit großer Liebe sprachen. Das war schon was Besonderes."
(mfu)
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