Über Chimären
"Vorn ein Löw , und hinten ein Drach und Geiß in der Mitte , schrecklich umherhauchend die Macht des lodernden Feuers" – so wird die Chimäre, dieses flugfähige Mischwesen, das Ungeheuer in der antiken griechischen Literatur zum ersten Mal erwähnt im 6. Gesang des Ilias-Epos von Homer. Das Monster mit Löwenkopf, Ziegenbauch und Schlangenschwanz fiel vom Himmel herab und verwüstete alles mit seinem schwefelhaltigen Feueratem.
In den Weltschöpfungsmythen und Erzählungen alter Völker spielen Fabelwesen eine wichtige Rolle, als Sinnbilder für animalische und menschliche Kräfte, für Chaos und Ungezähmtheit , für Bewunderung und Verteufelung, für Macht und Herrschaft, die am Ende durch das Gute besiegbar ist, in Form von Göttern oder Helden. Und die hatten reichlich zu tun im Getümmel von Drachen und Zentauren.
Als das 1980 in Griechenland gefundene Skelett eines solche Zentauren - halb Mensch, halb Pferd – als Kunstobjekt geoutet wurde, war der Weg zur Schaffung von lebendigen Labor-Chimären bereits markiert: 1984 wurde in England das erste Mischwesen aus Schaf und Ziege geboren, Schiege genannt. Bald darauf folgte eine botanische Chimäre aus Tomate und Kartoffel, die "Tomoffel".
Die Methode ist also bekannt, wurde differenzierter und spektakulärer, weil ihre Variabilität durch die Stammzellenforschung enorm gestiegen ist, dem rasantesten Gebiet der Biomedizin.
Biologisch ist eine Chimäre ein Organismus, der aus Zellen von Individuen unterschiedlicher Arten zusammengesetzt ist. Das gilt auch für Zellhybriden, seit langem ein Hilfsmittel in der Genforschung, wenn zum Beispiel das Erbgut von Maus und Ratte gemischt wird, um zu beobachten, wie sich Gene in Mischzellen entwickeln.
Daraus entstehen zwar keine Lebewesen, wohl aber Erkenntnisse für das Lebewesen Mensch mit seinen bisher unheilbaren Krankheiten wie Krebs, Parkinson, Multiple Sklerose oder Kinderdiabetes. Theoretisch ist auch die Züchtung von Gewebe- und Organen denkbar und ganz praktisch wurden bereits menschliche Stammzellen in das Gehirn von Affen und Mäusen implantiert. All diese Chimärenexperimente sind nicht Frankensteinpraxis, sondern notwendige Voraussetzung für spätere Stammzellentherapien, gehören zur Grundlagenforschung, sind noch lange nicht Heilmittel, tragen aber in sich die begründete Hoffnung darauf.
Ein Interview mit Jens Reich über die umstrittene Chimärenforschung können Sie als Audio in der rechten Spalte hören.
Als das 1980 in Griechenland gefundene Skelett eines solche Zentauren - halb Mensch, halb Pferd – als Kunstobjekt geoutet wurde, war der Weg zur Schaffung von lebendigen Labor-Chimären bereits markiert: 1984 wurde in England das erste Mischwesen aus Schaf und Ziege geboren, Schiege genannt. Bald darauf folgte eine botanische Chimäre aus Tomate und Kartoffel, die "Tomoffel".
Die Methode ist also bekannt, wurde differenzierter und spektakulärer, weil ihre Variabilität durch die Stammzellenforschung enorm gestiegen ist, dem rasantesten Gebiet der Biomedizin.
Biologisch ist eine Chimäre ein Organismus, der aus Zellen von Individuen unterschiedlicher Arten zusammengesetzt ist. Das gilt auch für Zellhybriden, seit langem ein Hilfsmittel in der Genforschung, wenn zum Beispiel das Erbgut von Maus und Ratte gemischt wird, um zu beobachten, wie sich Gene in Mischzellen entwickeln.
Daraus entstehen zwar keine Lebewesen, wohl aber Erkenntnisse für das Lebewesen Mensch mit seinen bisher unheilbaren Krankheiten wie Krebs, Parkinson, Multiple Sklerose oder Kinderdiabetes. Theoretisch ist auch die Züchtung von Gewebe- und Organen denkbar und ganz praktisch wurden bereits menschliche Stammzellen in das Gehirn von Affen und Mäusen implantiert. All diese Chimärenexperimente sind nicht Frankensteinpraxis, sondern notwendige Voraussetzung für spätere Stammzellentherapien, gehören zur Grundlagenforschung, sind noch lange nicht Heilmittel, tragen aber in sich die begründete Hoffnung darauf.
Ein Interview mit Jens Reich über die umstrittene Chimärenforschung können Sie als Audio in der rechten Spalte hören.