Lustige Geschichtspodcasts
Quatsch oder historische Fakten? Humor kann bei der Wissensvermittlung auch Nebenwirkungen haben. © Getty Images / Sergiy Trofimov Photography
Was bringt Lachen beim Lernen?
26:20 Minuten
Kann die Kombination Humor und Wissensvermittlung von Geschichte im Podcast funktionieren? Oder verwässert man so historische Fakten? Darüber sprechen wir mit Ralf Grabuschnig vom Podcast „Deja-vu Geschichte“ und dem Historiker Max Wetterauer.
Im Podcast „The Dollop“ erzählt der Comedian Dave Anthony seinem Kumpel Gareth Reynolds eine Geschichte. Der hat vorher keine Ahnung, worum es geht, und kommentiert das, was ihm erzählt wird. Schlüpft in irgendwelche Rollen, übertreibt das Ganze maßlos und spinnt es weiter – immer ziemlich spontan und ziemlich lustig.
Das, über das man da lacht, sind historische Ereignisse und Zusammenhänge, die manchen, verpackt in ein trockenes Geschichtsbuch, vielleicht zu langweilig gewesen wären.
Chancen und Risiken der lustigen Vermittlung
Möglicherweise merkt man sich also über das Hören eines Podcasts Dinge, die einem sonst nicht in den Kopf wollen. Oder behält man am Ende nur Unwichtiges?
Über Machart und Beispiele lustiger Geschichtspodcasts sprechen wir in dieser Folge von Über Podcast. Was sind die Möglichkeiten und Chancen, die sie bieten? Was sind die Risiken und Nebenwirkungen der humorvollen Vermittlung?
Die Frage nach Quellen und Fakten beschäftigt dabei nicht nur Forschende im Wissenschaftsbereich der Geschichte, sondern auch Podcastmacherinnen und -macher.
Fakten vs. Story?
Die Umsetzung im Podcast kann nämlich einerseits größeres Interesse an historischen Themen erzeugen. Aber bei manchen Podcasts beobachtet zumindest Historiker Max Wetterauer, der sich mit Wissenschaftskommunikation beschäftigt, auch eine Schwierigkeit.
„Die Faktenbasis ist eigentlich irgendwo am Rande noch gegeben, dass vielleicht mal aus einer Rede zitiert wird oder Ähnliches. Aber da geht es letzten Endes einfach nur darum, eine tolle, herzerweichende Geschichte zu erzählen“, kritisiert er.
