"Unsere Partei braucht eine Auswahl"
Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange will bei der Wahl zum Parteivorsitz gegen Andrea Nahles antreten. Bisher hätte sie noch keine Reaktion von Andrea Nahles auf ihre Ankündigung bekommen. Aber Altkanzler Gerhard Schröder habe sich bei ihr gemeldet.
Die SPD-Politikerin und Oberbürgermeisterin von Flensburg, Simone Lange, hat angekündigt, sich für den Parteivorsitz in der SPD zu bewerben. Ihre Bewerbung sei selbstverständlich ernst gemeint.
"Wer mich kennt, der weiß, dass ich solch einen Schritt nicht wagen würde, wenn ich mir das nicht gut überlegt hätte", so Lange im Deutschlandfunk Kultur.
Plädoyer für eine Urwahl
Es sei "nicht klug", die Entscheidung über das höchste Amt in der Partei so zu lösen, wie man es gerade im Bundesvorstand versuche, kritisiert die Flensburger Oberbürgermeisterin. Sie sei schon seit Jahren Befürworterin einer Urwahl:
"Ich glaube, wenn wir in der Lage sind, über den Koalitionsvertrag eine Mitgliederabstimmung herbeizuführen, dann können wir das erst recht über eine Befragung machen für das höchste Amt unserer Partei."
Folgen weitere SPD-Politiker ihrem Beispiel?
Anrufe aus der Parteispitze habe sie bisher noch nicht bekommen. "Aber Gerhard Schröder hat sich gemeldet interessanterweise", so Lange. Um ihr zu sagen, dass er es nicht für sehr klug halte, dass sie die Personaldebatte in der SPD mit ihrer Kandidatur noch einmal angeheizt habe.
"Ich kann mit dieser Kritik leben, weil ich tatsächlich für den Inhalt stehe, für den Weg stehe und sage: Unsere Partei braucht eine Auswahl", betont die SPD-Politikerin. Deshalb stelle sie sich auch zur Verfügung:
"Ich bin sehr gespannt, ob es nach mir möglichweise auch noch weitere tun."
(uko)