Mangelnde Risikokultur bei Extremwetter
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Angesichts der Unwetter fordert der Meterologe Michael Kunz, dass Risikokompetenz stärker gefördert werden sollte. Viele Menschen könnten trotz eindeutiger Wetterprognosen Risiken und mögliche Folgen nicht richtig einschätzen.
Eine "mangelnde Risikokultur", sieht der Meteorologe Michael Kunz, beispielsweise bei Autofahrern, die auf überschwemmten Straßen weiterfahren. Auch wenn Wetterwarnungen annähernd perfekt ausfielen, seien vielen Menschen die Folgen nicht wirklich klar und was der Einzelne bei solchen Unwettern zu tun oder zu lassen habe. Der Extremwetterforscher arbeitet am Karlsruher Institut für Technologie.
Der Aufbau von mehr Risikokompetenz gehöre unbedingt in den Bildungsplan, so Kunz. In seiner Jugend habe er in der Schule noch Feuerwehrübungen erlebt. "Das gibt es heutzutage alles nicht mehr", sagt er. "Die Menschen wissen schlicht einfach nicht oder zu wenig, was in den jeweiligen Situationen zu tun ist." Es gehe ihm dabei nicht darum, jemanden Vorwürfe zu machen.
Gute Vorhersage vor Unwetter
Die Vorhersage vor den Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sei beinah perfekt gewesen. Man habe vor Niederschlag von 200 Millimetern in 24 Stunden an der Ahr gewarnt. "In diesem Fall war die Vorhersage wirklich sehr, sehr gut."
Im Allgemeinen seien die Wetterprognosemodelle nicht perfekt. "Vor allem haben sie ein gewisses Skalenproblem, je großräumiger der Niederschlag umso besser ist die Vorhersage", sagt Kunz. "Je kleinräumiger der Niederschlag umso schwieriger."
(gem)