UFO-Papier des Pentagons

Wenn es E.T. gibt, dann ist er Schleim

07:44 Minuten
Eine historische schwarz-weiß Fotografie zeigt am Himmel als Ufos bzw. Fliegende Untertassen erscheinende Unbekannte Flugobjekte, die von Shell Alpert, einem Fotograf der US-Küstenwache in Salem, Massachusetts (USA) 16.7.1952 fotografiert wurden.
Ein Kamerafehler? Shell Alpert, Fotograf der US-Küstenwache, fotografierte am 16. Juli 1952 am Himmel über Salem, Massachusetts, vermeintlich Unbekannte Flugobjekte. © AKG / Shell Alpert
Florian Freistetter im Gespräch mit Dieter Kassel |
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Gibt es außerirdische Besucher auf der Erde? Ein UFO-Bericht des Pentagons kann es weder bestätigen, noch ausschließen. Für eine seriöse Forschung fehlten schlicht die Daten, sagt der Astronom Florian Freistetter.
Manchen mag es enttäuschen: 144 Fälle ungewöhnlicher Himmelsphänomene haben Pentagon und US-Geheimdienste untersucht und ihre Erkenntnisse nun dem US-Senat mitgeteilt. Für die Existenz außerirdischer Flugobjekte oder ähnlicher Erscheinungen sieht der Bericht zwar keinen Beweis. Ausschließen kann er sie aber ebenfalls nicht.
Was kann die Wissenschaft damit anfangen? Im Grunde nichts, sagt der Astronom Florian Freistetter. "Ich bin mir nicht sicher, ob es da wirklich wissenschaftlich etwas zu untersuchen gibt." Es fehle schlicht an Daten. "Man kann das, was da ist, seriös betrachten. Man kann nur in den allermeisten Fällen nicht zu seriösen Schlussfolgerungen kommen, weil nicht genügend Informationen vorhanden sind."
Freistetter findet aber gut, dass der US-Bericht nicht von UFOs spreche, also "Unbekannten Flugobjekten", sondern von "UAPs", also "Unidentified Aerial Phenomena", zu deutsch: "nicht identifizierten Luft-Phänomenen". Denn: "Viele von diesen 'fliegenden Objekten' fliegen gar nicht und sind gar keine Objekte, sondern sind Kamerafehler oder sonst etwas in der Art."

Keine Raumschiffe von Außerirdischen

Zu den Bildern, auf denen vermeintlich UFOs zu sehen sind, fehlten Quellen und Daten über ihre Entstehungsgeschichte. "Insofern kann man da nichts Seriöses aussagen", betont der Astronom. "Das Problem ist: Selbst wenn die Wissenschaft mal etwas aussagt, dann sind die meisten Menschen böse, weil die Menschen gern hätten, dass das Raumschiffe von Außerirdischen sind – und das ist dann natürlich das, was die Wissenschaft am unwahrscheinlichsten feststellen wird."
"Wenn wir außerirdisches Leben finden, dann werden wir es mit astronomischen Messinstrumenten bei anderen Himmelskörpern finden", so Freistetter weiter. "Da wird auch intensiv daran gearbeitet."
Gemeint sei damit aber "ganz allgemein" Leben, also Bakterien oder "grüner Schleim in den Ozeanen" oder Algen. Wenn überhaupt Derartiges auf einem Planeten existiere, dann könne man das mit den im Bau befindlichen großen Teleskopen auch nachweisen. Das sei in den nächsten zehn bis 20 Jahren möglich, so Freistetter.
(bth)
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