Klitschko mahnt Regierungsgegner zur Ruhe
Wegen der eskalierenden Gewalt zwischen Regierungsgegnern und Polizisten in Kiew treffen sich Opposition und Regierung zu einem Krisengespräch. "Haltet die Barrikaden, aber verhaltet euch ruhig, bis die Gespräche beendet sind", sagte der Protestführer Vitali Klitschko.
Am Vortag waren die Proteste in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eskaliert: Regierungsgegner griffen Polizisten mit Steinen und Molotow-Cocktails an, Schüsse fielen, nach offiziellen Angaben wurden zwei Menschen erschossen.
Nach einem Gespräch mit Präsident Viktor Janukowitsch stellte ihm die Opposition gestern abend ein Ultimatum: Er müsse innerhalb von 24 Stunden zurücktreten, ansonsten gehe man in die Offensive. Die Regierung wies das Ultimatum zurück.
Druck der Straße wächst
Die Regierungsgegner, die auf dem zentralen Majdan-Platz ausharren, bereiten sich auf weitere Auseinandersetzungen mit der Polizei vor: Viele tragen Helme, fast jeder einen Schlagstock, berichtet Hermann Krause aus Kiew. Barrikaden werden verstärkt, schwarzer Rauch steigt über dem Platz auf.
EU-Parlamentspräsident droht mit Sanktionen
Nach der Gewalteskalation in der Ukraine schließt der Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz, Sanktionen gegen das Land nicht aus, etwa in Form von Kontensperrungen oder Visa-Restriktionen. "Ich rate aber auf der anderen Seite dazu, nicht die Tür zuzuschlagen", betonte Schulz im Deutschlandfunk. Es solle eher überlegt werden, ob die EU nicht auch Vermittler ins Land schicken könne.