Ukrainischer Judoka Elnur
Der ukrainische Flüchtling Elnur (links) im Gespräch mit Thorsten Jabs © Deutschlandradio / Jörg Degenhardt
"Judo hilft mir sehr, mit dem Stress klarzukommen"
09:40 Minuten
Derzeit engagieren sich viele Menschen in Deutschland, um ukrainische Flüchtlinge zu unterstützen. Auch unser Kollege Tom Heubner hat eine Familie bei sich aufgenommen. Darunter ist der 17-jährige Sambo- und Judokämpfer Elnur.
Elnur war zuletzt Dritter in der Schwergewichtsklasse der ukrainischen Meisterschaft im Sambo. Die Judovariante ist eine Kampfsportart, die ursprünglich in den 1920er-Jahren von der sowjetischen Armee entwickelt wurde.
Internationale Sportart
Ob das für ihn eine Rolle spiele? Sambo gelte seit zwei Jahren als internationale Sportart und nicht als rein russisch, meint Elnur. Deshalb habe er kein Problem damit.
In Berlin hatte er zunächst einen Verein gefunden, bei dem er Sambo ausüben konnte. Allerdings war er dort zu stark – selbst für die Trainer. Deshalb kann er nun auf hohem Niveau Judo zusammen mit deutschen Olympiakadern im Leistungszentrum Hohenschönhausen trainieren.
Ablenkung von Situation
Inwiefern ihm momentan Sport im Leben helfe? Er habe eigentlich als Judoka angefangen, so Elnur. „Judo hilft mir sehr, mit dem Stress klarzukommen.“
Am Anfang war es "schwer für mich zu begreifen, wieso wir überhaupt hierherkommen und unser Zuhause verlassen mussten“. Der Sport helfe in der jetzigen Situation, sich ein bisschen abzulenken.
(mhn)