In Salzburg steht diese Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt noch bis 27. August auf dem Spielplan. Ab 28. September ist sie dann in Frankfurt am Main zu sehen.
Im Kampf gegen die Ungeister
Als hinreißenden Abend lobt unser Theaterkritiker die Premiere von "Die Perser" unter der Regie von Ulrich Rasche bei den Salzburger Festspielen. Es sei ein beeindruckendes Menetekel gelungen mit aktuellen Bezügen zur Bedrohung von Demokratie.
Mit langem Applaus und vielen Bravos für Regisseur Ulrich Rasche, seine drei Hauptdarstellerinnen und den Chor der geschlagenen persischen Krieger ist bei den Salzburger Festspielen die letzte Schauspielpremiere zu Ende gegangen. Beeindruckend war bei dieser Inszenierung von "Die Perser" des Aischylos schon das Bühnenbild mit zwei riesigen Scheiben, von denen das eine in den Zuschauerraum hinein ragte, sagte unser Theaterkritiker Christoph Leibold.
"Ich denke, dass er das gewisser Weise als eine Art Menetekel inszeniert hat", sagte Leibold. "Xerxes ist ein überheblicher Herrscher, der König der Perser, der in seinem Allmachtstreben die griechische Demokratie angreift." Für Rasche gehe es damit um eine Selbstbestätigung, nachdem alles auf dem Spiel gestanden habe.
"Die Demokratie hat sich gegen einen Despoten verteidigt, sie hat sich bewährt." Wenn man das vor dem Hintergrund aktueller Gefahren sehe, denen unsere Demokratie heute ausgesetzt sei, dann erscheine einem diese Aufführung gerade zu als Exorzismus, die diese "Ungeister" hervorbeschwöre und zugleich versuche, sie zu bannen.
Leibold lobte den glänzend geführten Chor und die große Schauspielerleistung der drei Hauptdarstellerinnen Katja Bürkle und Valery Tscheplanowa als persischen Ältestenrat und Patrycia Ziolkowska als Königsmutter Atossa. (gem)