Ulrich Seidl reist nicht zur Uraufführung seines Films "Sparta" in San Sebastián
Der österreichische Regisseur Ulrich Seidl wird nach den Vorwürfen rund um seinen jüngsten Film "Sparta" nicht zur Weltpremiere beim Filmfestival in San Sebastián reisen. Seidl dankte am Samstag dem Leiter der spanischen Festspiele, José Luís Rebordinos, dass er den Film "trotz des Drucks der Medien und der großen Turbulenzen" am Sonntag zeigen werde. Ursprünglich hatte Seidl sein Werk nach San Sebastián begleiten wollen. Ihm sei jedoch klar geworden, dass seine Anwesenheit bei der Premiere "die Rezeption des Films überschatten" könne, während es jetzt an der Zeit sei, dass der Streifen "für sich selbst spreche", heißt es in der Stellungnahme des 69-jährigen Filmemachers. Die Kontroverse um die Drehbedingungen des Films "Sparta" über einen Mann mit pädophilen Neigungen wurden von einem Bericht des "Spiegel" ausgelöst. Kinderdarsteller in Rumänien seien ohne ausreichende Vorbereitung und Betreuung mit Szenen rund um Alkoholismus, Gewalt und Nacktheit konfrontiert worden. Außerdem sollen Regeln zur Arbeit mit Kindern nicht eingehalten worden sein. Seidl hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Die ursprünglich für den 9. September geplante Weltpremiere am Toronto Film Festival wurde von den Veranstaltern abgesagt.