Die Stimme als Spiegel der Gesellschaft
Ganz im Zeichen der Stimme steht das diesjährige "Ultraschall"-Festival von Deutschlandradio Kultur und RBB-Kulturradio. 14 Veranstaltungen präsentieren das "persönlichste aller Instrumente": vom Liederabend bis zur experimentellen Performance, sagt Rainer Pöllmann.
Vom 18.-22. Januar veranstalten Deutschlandradio Kultur und RBB-Kulturradio wieder gemeinsam das Festival Ultraschall Berlin. Der Programmschwerpunkt liegt in diesem Jahr auf der Stimme.
"Die Stimme hat in den letzten Jahren im Bereich der zeitgenössischen Musik größere Beachtung, größere Bedeutung gefunden, ganz ohne Frage", sagte der künstlerische Leiter des Festivals, Rainer Pöllmann, im Deutschlandrado Kultur. Außerdem könne man mit der Stimme deutlicher auf die Zeiten reagieren als mit bloßer Instrumentalmusik. "Die Stimme ist ja das persönlichste aller Instrumente und damit auch ein Ausweis des Individualismus und der individuellen Prägung, und das ist ja schon auch ein gesellshaftliches Thema heute."
Nicht der schöne Gesang steht im Mittelpunkt
In den fünf Tagen Ultraschall Berlin mit seinen 14 Veranstaltungen wird die Stimme in ganz unterschiedlichen Varianten vorgeführt. "Vom klassischen Liederabend über Vokalmusik für Kammermusikbesetzungen bis hin zu sehr experimentellen Performances", so Pöllmann. In der Neuen Musik werde die Stimme oft nicht im Sinne des schönen Klangs eingesetzt, "sondern als Instrument bis hin zu Geräuschen oder eben auch dem Hauchen, dem fast nicht mehr Hören, der totalen Entäußerung. Es gibt da wirklich alles, was man sich vorstellen kann."
(uko)