Umbau Deutschland: Die Besitzstandswahrer

Von Wolf-Sören Treusch |
Die Mitgliederzahlen schwinden, die Löhne fallen, der Arbeitstag wird wieder länger. Nur noch jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland ist Mitglied in einer Gewerkschaft. Vor allem junge Menschen fragen sich, was sie dort sollen. Wenn der Trend weiter anhält, haben die Gewerkschaften, in ein paar Jahren genauso viele Mitglieder wie 1947, als der Deutsche Gewerkschaftsbund gegründet wurde.
Die Streiks der letzten Zeit endeten mit dürftigen Ergebnissen. Die Arbeitnehmer zweifeln, wie nützlich eine Gewerkschaft in den Zeiten der Globalisierung und Massenarbeitslosigkeit noch für sie ist. Im endlosen Reformstreit wirkt die Wahrung der Besitzstände wie bornierte Interessenpolitik. Ihre schärfsten Kritiker halten den Gewerkschaften vor, das Beharren auf überkommenen Lohnstrategien und der Versorgungsfunktion des Staates mache sie in den Augen des modernen Menschen unglaubwürdig. Die Gewerkschaften reagieren: sie wollen wieder aktiver Mitglieder werben und sich um die Kollegen in den Betrieben kümmern. Wie bereiten sich die Gewerkschaften auf die Zukunft vor? Wozu brauchen wir noch Gewerkschaften?

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