Das Thema soll am Dienstag und Mittwoch im Deutschlandradio Kultur in Gesprächen mit der Grünen-Politikerin Bärbel Höhn (19.8. um 7.40 Uhr) und der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks vertieft werden.
Mehr als nur Klimaschutz
Die Umweltpolitik konzentriert sich weltweit auf das Klima und die Reduktion von CO2. Daran wird jetzt zunehmend Kritik laut. Auch das Umweltbundesamt fordert mehr Ganzheitlichkeit - und eine Ressourcenwende.
Dem Umweltbundesamt (UBA) geht die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs nicht schnell genug. Im Deutschlandradio Kultur sagte UBA-Abteilungsleiter Harry Lehmann, zwar sei Deutschland derzeit das einzige Land überhaupt, in dem es eine vom Kabinett beschlossene Ressourcenpolitik gebe. Das sei aber nicht genug.
Die Europäische Union fange jetzt an, Mitgliedslänger dazu zu bringen, sich über Ressourcenpolitik Gedanken zu machen: "Als Umweltbundesamt müssen wir klar sagen: Das ist uns zu langsam."
Mehr tun - und das auch noch schneller
Es müsse mehr getan werden und das schneller. Die Politik müsse "auf allen Ebenen" eine Ressourcenwende initiieren, forderte Lehmann.
In Bezug auf die Umweltpolitik sprach sich Lehmann für einen ganzheitlichen Ansatz aus, wie ihn auch der deutsche Umweltforscher Friedrich Schmidt-Bleek ("Grüne Lügen") für notwendig hält. Dieser habe Recht, wenn er schreibe, dass die Umweltpolitik sich derzeit nur auf die Klimapolitik konzentriere, betonte Lehmann.
Umweltschutz "systemisch" betrachten
Wenn man Umweltschutz ganzheitlich sehe, seien beispielsweise Rohstoffe wie Lithium oder Kupfer, die für den Bau von Elektroautos verwandt würden und in anderen Ländern beim Abbau Umweltschäden anrichteten, auch ein Problem. Insgesamt fehle eine "systemische Betrachtung". Elektroautos seien nicht in jedem Fall ökologisch sinnvoll.
Nach Lehmanns Worten setzt sich das UBA schon seit mehreren Jahren für eine Ressourcenwende ein. Dazu gehört auch eine wesentlich bessere Ressourcen-Effizienz.